Offworld Trading Company - ein etwas anderes Strategie-Spiel?

von Berhard Metz
geschrieben August 2014

(Echtzeit)-Strategie braucht Kämpfe! Oder vielleicht doch nicht? In den meisten (bzw. fast allen) Strategiespielen geht es in irgendeiner Form darum, seine eigenen Einheiten vorteilhaft gegen Truppen seiner Feinde einzusetzen und je nach Titel und Fokus mehr oder weniger darum, wie man vorher sein Reich/seine Nation/seine Fraktion aufgebaut hat, umso die Produktion von mehr oder besseren Einheiten zu ermöglichen. Ein Strategiespiel ohne (kriegerische) Konflikte klingt nur schwer vorstellbar.

Und doch will Soren Johanson (Lead Designer von Civilization IV) mit seinem neuen Spielestudio Mohak Games eben dies in ihrem ersten Projekt umsetzen, Offworld Trading Company. Der Release ist noch unbekannt, das Spiel ist bereits jetzt über die offizielle Seite für 35$ (≈26€, inkl. Early Access Zugang) vorbestellbar, für 80$ (≈59€) erhält man die Elite Founders Edition mit zusätzlichem Key zum Verschenken, Zugang zu einem privaten Feedbackforum, Alpha-Zugang (wahrscheinlich ab Herbst) und weitere Vorteile.

Doch wie soll nun das ganze funktionieren und wenn man nicht kämpft, was tut man eigentlich die ganze Zeit? Man baut Rohstoffe ab und handelt. Und versucht seine Gegner zu kaufen.

Klingt simpel, hat aber viele Facetten, die natürlich noch ausgearbeitet werden müssen, aber einige sind schon heute bekannt. Die Spielhandlung findet in der Zukunft statt, der Mars ist nicht nur besucht, sondern schon teilweise für Unternehmen zum Ausbeuten freigeben und die Rolle eines dieser Unternehmen übernimmt der Spieler.

Man beginnt auf einer Kolonie, auf der aus achteckigen Feldern bestehenden Karte und beginnt sein Rohstoffimperium aufzubauen. Man beansprucht neue Felder mit verschiedene Terraineigenschaften (Höhe, Windstärke und Eisstärke), die verschiedene Einflüsse auf die dortigen Gebäude haben und versucht dort die vorhandene Grundrohstoffe (Wasser, Kohle, Silikon, Aluminium und Eisen) abzubauen. Diese kann man direkt auf dem lokalen oder Weltmarkt verkaufen oder mit anderen Gebäuden zu anderen Rohstoffen weiterverarbeiten, die ebenfalls verkauft oder zur Konstruktion anderer Gebäude genutzt werden können.

Soll heißen es gibt keine Interaktion mit anderen Fraktionen? Weit gefehlt. Hat man genug Geld, kann man andere Fraktionen aufkaufen und ihre gesamte Produktion übernehmen. Gewonnen hat, wer alle Gegner aufgekauft hat. Doch es gibt noch ganz andere Einflussmöglichkeiten, so gibt es verschiedene Sabotagearten, die über den Schwarzmarkt beschafft werden, wie zum Beispiel ein EMP* oder angeheuerte Piraten, die feindliche Rohstofftransporter überfallen. Außerdem gibt es den Kampf um die erwähnten Ansprüche auf die besten Provinzen.

Ansprüche sind einer der wichtigsten „Rohstoffe“ im Spiel, den sie bestimmen, wer welche Felder benutzen und die dortigen Rohstoffe ausbeuten kann. Man erhält sie durch das Gründen von Kolonien, zufälligen Events, illegal auf dem erwähnten Schwarzmarkt oder kann sie in den immer wieder stattfinden Anspruchsauktionen käuflich erwerben.

Die Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt werden anfangs zufällig bestimmt und bleibt das Spiel über konstant, aber meistens wird es lukrativer sein, seine Rohstoffe auf dem lokalen Markt zu verkaufen, dessen Preise fluktuieren allerdings ständig, v.a. durch Angebot und Nachfrage in Echtzeit beeinflusst. Daher muss dauernd darauf geachtet werden, welche Ressourcen sich gut verkaufen, welche bereits von Kontrahenten im Überfluss verkauft werden. Alternativ ist es unter hohen Kosten auch möglich über einen Hackerangriff kurzzeitig die Preise zu den eigenen Gunsten zu manipulieren.

Währenddessen muss der Spieler natürlich immer auf seine Kolonien und Gebäude achten und versuchen zu expandieren. Kolonien können erweitert werden und gewähren dafür mehr Ansprüche und im Ingenieurslabor können Technologien erforscht werden, die den Output der eigenen Gebäude verbessern und als besondere Methode seinen Gegnern das Leben schwer und sich selber einfacher zu machen, gibt es sogar ein Patentbüro in dem verschiedene Patente erworben werden können, die spezielle Boni bieten, die nach Erhalt des Patents für alle anderen Fraktionen gesperrt bleiben.

Leider gibt es noch keine Möglichkeiten das Spiel zu testen, die Entwickler haben allerdings vor, schon bald damit zu beginnen ihre internen Testspielsitzungen live zu streamen, genauere Informationen dazu sind leider noch nicht bekannt, werden aber bald möglich nachgeliefert.


http://www.offworldgame.com/

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