III. KAPITEL - Fall Gelb

Frankreich! Der Erbfeind! Das Land, wo man Schnecken und Frösche isst! Das Land, in dessen Erde die Blüte einer Generation europäischer Männer liegt- warum nur haben uns Franzosen und Tommies nur den Krieg erklärt? Wegen der Polen? Man hätte sich doch noch irgendwie arrangieren können, oder nicht? Na, jetzt geht es eben wieder gegen die Franzosen! Zum Glück war mein Heimaturlaub ohne Zores! Rosenheim war wie aus dem Ei gepellt, und im Park-Salon hat mir der alte Oberkellner, der seit neuestem auf dem Revers seines Fracks mit seinem EK II aus dem letzten Krieg renommiert, eine riesige CREMESCHNITTE gratis serviert! Und als ich mit Irene am Hauptplatz beim "Blitz-Kurier" eine dieser neumodischen Farbbildkameras von AGFA erstand, fragte uns der Besitzer, der Herr Rothschöttel, ob das Gerät für unsere Hochzeitsbilder sei- worauf Irene antwortete, die Tochter des Stadtkämmerers käme nur bei einem Hauptmann unter die Haube! Das ließ mich etwas erstaunt aufblicken, aber der Herr Rothschöttel half mir galant aus der Patsche, indem er entgegnete, in diesem Krieg gäbe es für solche wackere Oberleutnante mit Verwundetenabzeichen ja noch jede Menge Gelegenheiten für Beförderungen. Ich war sauer. Ziemlich. So war das also: Eine Ritterkreuzjägerin! Urlaub in Griechenland mit Irene? Jawohl, Frau Hauptmann!

Alles, was das Heer nur hergibt, ist mit der Ausnahme der Grenzgarnisonen im Westen aufmarschiert! Vor allem Veteranen in den 37 Divisionen der ersten Welle, dazu 7 Geschwader der Luftwaffe und 6 Geschwader der Kriegsmarine unter der Führung der Kirchseestadt und der Wildner! Unterstützt werden wir von weiteren 13 Infanterie-Divisionen der Reserve, zusätzlich 8 nagelneue Jagd- und Bomber-Geschwader der Luftwaffe, 6 Divisionen Panzer, dazu 5 Regimenter Flak und Artillerie sowie ein Regiment Panzerjäger.

 

Wollen wir hoffen, daß unsere Verlustzahlen nicht nach oben schnellen werden! Der Hund vom Schweighofer ist mittlerweile ein dicker Welpe geworden- vor lauter Leckerlis! Der wackere Oberfeldwebel hat für Wolf mittlerweile ein Wurst-Verbot verhängt. Bis er ausgewachsen ist, dann soll er Wurst fressen, bis er platzt! hat Schweighofer geschimpft, und Wolf dabei ein dickes Rad Braunschweiger zwischen die Lefzen geschoben. Braver Hund!

Unsere Armee ist in 5 Kampfgruppen unterteilt, die Schlachtordnung sieht aus wie folgt:

Kampfgruppe I (KG1), die aus zwei Flügeln besteht: IR 3, 6, 11 und 14, ArR4, StuGR1, PzR7 und 8, unterstützt durch Bombergeschwader 13 und Zerstörergeschwader 15. Ihre Aufgabe ist es, Leeuwarden und Emmen zu erobern.

 

Kampfgruppe II (KG2), die ebenfalls aus 2 Flügeln besteht: IR16, 31, 41 und 51, ArR 2 und 55, PzR24, SSPzR45, unterstützt durch Bombergeschwader 35, die Zerstörergeschwader 33 und 34, dazu Aufklärungs-Abt.17. Diese Truppen müssen Enschede erobern und jegliche Entlastungsangriffe des Feindes über die Issel und den Niederrhein bei Nimwegen abwehren. In Emmerich liegt zur Reserve eine Festungsdivision. Eine weitere Kampfgruppe, KG3, liegt am Rhein. Ihr operatives Ziel ist es, Venlo und die Brücken über die Maas zu erobern. Dazu stehen ihr zur Verfügung: IR48 und 56, FJR 1 und 2, PioR47, PzR62, StuGR61, ArR25, unterstützt von Stuka-Geschwader 63 und den 67er-Emils.

 

Kampfgruppe IV (KG4) wiederum besteht Großteils aus Veteranen der Feldzüge in Polen und Skandinavien. Wir liegen im Raum Aachen! Ein ziemlich bunter Haufen, der Genk und dessen Kohlegebiet, erobern soll, dazu Maastricht mit den Brücken über die Maas sowie Lüttich mit Flughafen und vor allem Eben Emael- die große Festung am Albert-Kanal! Kühnhaupt meinte, das ist eine Aufgabe für die Fallschirmjäger- wen sonst? Na ja, Herr Oberstleutnant, war sich Schweighofer nicht zu blöd, wenn mir Gebirgsjaga unseren Mulis des Fliagn a no beibringa kunntn, dann warat ma scho söba die Richtigen, für die Hetz! Kühhaupt beäugte unseren Hundehalter samt Hund mit einer kuriosen Mischung aus Wohlwollen und Strenge: "Lokalkolorit, wohin man sieht, nicht wahr, Oberfeldwebel!" "Ja mei, Herr Oberstleutnant, aber mit an guaten Arzt kriegt ma dös doch schnell wieder weg, oder?" Auch Wolf stimmte ins folgende Geheul mit ein! Für unsere Aufgaben stehen bereit: GJR20 und 23, IR79, GrR22 und 68, FJR3, SSIR38, PzR53, PzR Condor1, SSPzR57, SEPioR1, die FlaR59 und 68, das ArR64 und dazu Brücken-PioR58, sowie Festungsdivision 2. Unterstützung aus der Luft bieten Bombergeschwader 71 und die Emil-Geschwader 10 und 65, von Feldflugplätzen in Cochem und Bonn.

Unsere Hauptstreitmacht jedoch ist Kampfgruppe V (KG5) im Süden der HKL, im Raum zwischen Trier und Saarlouis: die PzR21, 29, 42, 46, 50, Condor 2 und SSPzD40, StuGR Gift, Panzerjäger-Abt. 73, IR18, 28, 52, PioR19 und 27, ArR 37 und 60, GrR26, die Festungsdivisionen 3 und 4, unterstützt durch Bomber-Geschwader 44 und CondorII, dazu die Zerstörer-Geschwader 9, Stuka-Geschwader 9, Emil-Geschwader Condor. KG5 hat die Aufgabe, Luxemburg zu kassieren, das belgische Arlon mit seinem Bahnhof aber vor allem, die Stadt Thionville in Fronkreisch und die nördlichen "Ausläufer" der Maginot-Linie vernichten! Die ganze Deutsche Armee brennt darauf, den Sommer 1914 endlich zu wiederholen, aber diesmal mit Erfolg bis nach Paris zu kommen!

 

10.05.1940

 

06.00 Uhr

Feldmesse! Ich habe noch nie so viele Gebirgsjäger, Landser, Fallschirmtruppen, Panzerfahrer, Artilleristen und Luftwaffen-Angehörige bei der Feldmesse gesehen! Die Kameraden mit den Runen natürlich ausgenommen- ich glaube, die glauben Glaube sei Aberglaube- was da wohl dahinter steckt? Ich weiß es nicht! Ich glaube aber auch nicht, daß die meisten der Kameraden, die da einmütig, die Hände gefaltet, mit gesenktem Kopf, ein Knie auf dem Boden, dem Herrn Militärgeistlichen katholischer Provenienz wirklich mit beiden Ohren zugehört haben- wie viele haben während der salbungsvollen Predigt in Wirklichkeit an ihre Lieben daheim gedacht, an ihre unmittelbare Zukunft, die nächsten paar Stunden nur- wird es mich erwischen? wird es wehtun? werde ich tapfer oder feige sein? Wie viele Herzen haben, wie meins, bis zum Halse geklopft! Wie viele haben einfach nur Angst gehabt? Wahrscheinlich grade die Mutigen! Wie Schweighofer um seinen Hund.

 

Warum sind wir hier? Diese letzte Frage natürlich weise ich persönlich weit von mir- sind wir nicht hier, um die Schandverträge von Versailles zu berichtigen? Friedensverträge, die zwar den Rachedurst der Franzosen stillten, aber durch ihre Unmäßigkeit derart tiefes Leid über die Menschen daheim brachten, die am allerwenigsten Schuld am Krieg hatten: Kinder, Alte, Frauen, unsere Krüppel und Entstellten, die kleinen Leute- erwischt hat das doch weder den Kaiser noch seine kriegslüsterne Entourage, die ganze Blase bei Hof, die adlige Kamarilla, die sich vom Krieg Vorteile erhoffte! Mein armer Vater hat mir immer wieder gesagt: Der ganze Krieg war für die Würscht'! Alles UMSONST! Die Opfer, die Strapazen, das ganze Leid und Elend! Diese Schweine! Diese Verbrecher auf allen Seiten! Die Leute, diese Vorbilder, an die wir alle unser Leben lang geglaubt haben, und auch die Pfarrer!!! Wie ich das erkannt habe, Bub! Da ist etwas in mir zerbrochen, und das ist nimmer heil geworden!

Der Vater ist dann immer zum Herrgottswinkel gehinkt, hat die kleine Lade aufgezogen und das schäbige graue Kartonschächtelchen daraus hervorgeholt. Er hat es dann aufgemacht, und den Inhalt gestreichelt. Und wenn sich der Vater mit zitternder Hand das Eiserne Kreuz an sein dünnes Hemd gesteckt hatte, pflegte er sich umzudrehen, und mit der Prothese zu salutieren: "Und das habe ich bekommen, für ein Kreuz aus Blech: Alpträume, ein steifes Knie, eine kaputte Hand, ein Aug' aus Glas!" Und dann hat der Vater immer geweint. Und wir auch. Ich, die Mutter und der Harald, mein kleiner Bruder! Ich muss nur aufpassen, daß der Hund vom Schweighofer nicht auch noch anfängt!! Wir hingegen, wir kämpfen nicht für die Machtlust des Herrschers, sondern nur dafür, dieses Unrecht wieder gut zu machen! Es kann doch keinen anderen Grund geben, oder?

 

08.00 Uhr

GENERAL-ANGRIFF! DER KAMPF UM FRANKREICH HAT BEGONNEN!

ÜBER UNS HEULEN Flugzeuge und Granaten in Richtung Feind. Das klingt nach Macht! Das klingt nach Stärke! Alles vibriert, die Luft dröhnt und saust in den Ohren, jetzt röhren auch noch die Panzermotoren los! Ich kriege jedes Mal eine Gänsehaut und muss blöde grinsen- warum, bleibt mir ein Rätsel. Aber es macht Stimmung! Der Hund vom Schweighofer hingegen macht seinem Herrl ein Lackerl auf den Schuh. Ich schaue auf meine Uhr: X-Zeit minus Eins! Gleich werde ich in meine Trillerpfeife blasen und die Gebirgsjäger meines Zuges zum Tänzchen bitten!

Tagebuch in die Tasche und hinein ins Feindesland!

 

10.05.1940

14.00 Uhr

Die Grenzübertritte gelangen (auch dank Unterstützungsfeuer durch Schiffsartillerie und Luftwaffe) an allen Punkten der HKL. Unsere Truppen sind auf nur schwachen Widerstand gestoßen, etwa durch Grenzwachen in Maastricht. Wir erwarten etwaige Gegenangriffe mit Gelassenheit. Wir haben bisher keinen einzigen Verlust zu vermelden! Wir Gebirgsjäger sollen nach Ari-Vorbereitung gegen Belgische GbJ antreten! Wieder einmal GbJ! Würde nur zu gerne nach dem Krieg mit einem von denen, egal ob Franzose oder Brite oder Belgier ein Schwätzchen halten- wir sind schließlich alles Gebirgsjäger, oder nicht? Ich würde auch lieber mit den Kerls den Großen Watzmann besteigen, als auf sie zu schießen! Mit Verlaub, noch lieber würd' ich eine Maß mit denen Saufen, Herr Oberleutnant, sagt Schweighofer wieder einmal en passant. Der Mann sollte eine Sammlung seiner Aphorismen anlegen.

Verdammter Krieg!!!

11.05.1940

08.00 Uhr

Erste Lagebesprechung! Ernste Mienen bei unseren Stabsoffizieren- Oberst Gerstl, Oberstleutnant Kühnhaupt, Hauptmann Boxberg, all die andren Offiziers-Kameraden der Bataillone unseres Regiments, wir alle blicken besorgt drein. Dann hebt Gerstl an: "Meine Herren! Alles mal herhören! Ich habe grade Meldung erhalten von der Division. Die Lage ist wie folgt: In einem Seegefecht südwestlich der Insel Texel hat unsere Schwere Gruppe bei leichtesten eigenen Verlusten (200 Mann auf der Wildner, zusätzlich 2 Zerstörer der Z-Flottille Maho) 10 Leichte Kreuzer und ein Schlachtschiff der Royal Navy versenkt!" Jubel. Gerstl beschwichtigt mit den Händen. "Die KG 1 und 2 haben alle ihre Primärziele erreicht! Die Flugfelder von Leeuwarden und Zwolle sind erobert, die dazugehörenden Städte werden belagert, Venlo, Emmen und Meppel sind gefallen. KG 3 belagert Eindhoven und hat die Gelder-Brücken südöstlich Apeldoorn gesichert. KG 4 hat Lüttich, Maastricht und Genk erobert. Dinant und Bastogne haben sich bereits zu offenen Städten erklärt. KG 5 hat Thionville genommen, ebenso Luxemburg und Arlon. Der nördlichste Abschnitt der Maginot-Linie wurde dabei völlig von Sedan abgeschnitten." Noch lauterer Jubel! "Leider habe ich nicht nur gute Nachrichten. Denn das OKH sieht sich gezwungen, die Festungs-Divisionen zu Brückenpionieren umzuschulen! Hier sind unsere Verlustzahlen entlang der gesamten HKL:

140 Panzer,

700 Mann Infanterie,

1.100 Fallschirmjäger,

700 Pioniere,

300 Grenadiere,

40 Spähwagen,

30 Bomber,

40 Stukas,

20 Pak

500 Gebirgsjäger

 

"Davon hundert unserer eigenen Kameraden der ersten Kompanie im Bataillon Kühnhaupt, die gestern bei der Vernichtung des feindlichen GJ-Regiments gefallen sind oder verwundet wurden. Auch Oberleutnant Bleich und sein Zug II haben sich durch besonderen Mut ausgezeichnet! Meine Herren, weiter so! Wegtreten!"

 

Ja, das sagt sich so leicht! Die gefallen sind oder verwundet wurden. Ich werde dieses Schlachtfeld, diesen Wald hart am Rande des Flugfeldes von Lüttich nie vergessen! Und auch nicht all die armen Kameraden, deutsch und belgisch, die da in ihrem Blut lagen, die einen schon mit starren Augen, die anderen mit schmerzverzerrten Mienen. Und wenn ihre Gesichter gelb waren, dann nicht vor Neid, wie bei meinem lieben Kompaniechef Boxberg!

Vom Feuerüberfall unserer Ari überall Leichen, zerfetzte Holzstämme, Körperteile in den Ästen- es war fürchterlich. Und wieder habe ich Gebirgsjäger kotzen sehen! Aber nicht alle, bloß den Gefreiten Müller, als der bemerkte, daß er mit seinem linken Bergschuh in ein menschliches Gehirn getreten war, das dort in einer halben Hirnschale wie im zerbrochenen Ei des Vogels Roch am Waldbogen lag, schon von Ameisen und Fliegen umkämpft. Wie Hundekacke habe sich das angefühlt, ebenso weich und schmierig, nur der Geruch sei anders, sagte mir der Gefreite mit grünem Gesicht. Armer Müller!!

Mein Zug ist bald drauf ziemlich arg gebeutelt worden. Zunächst lag der heile Teil des Waldes noch still und diesig im Sonnenlicht, wir tasteten uns langsam und gespannt vor, bis wir- in ein MG-Nest gelaufen sind, das in einem Dickicht gut getarnt auf uns gelauert hat! Dazu wurden wir auch noch mit Steilfeuer aus 5cm- und 8cm-Mörsern belegt! Wir konnten eine ganze Zeit lang nicht ausmachen, woher das Feuer auf uns kam- aber immer mehr Männer wurden von den Garben zum Totentanz aufgefordert TAKTAKTAKTAK-TAKTAKTATAKATAKATAK dazu das BLOPP BLOPP BLOPP der Granatwerfer und das Knallen Sekunden später! Männer brüllten, Karabiner bellten, Handgranaten krepierten – Ich muss zugeben, ich hatte die Lage nicht mehr ganz unter Kontrolle, und war selbst knapp am Rande des Zweifels...bis wieder einmal der Schweighofer mich gerettet hat- er hat das Mündungsfeuer als erster ausgemacht und ist nach Brüllen einiger kurzer Befehle mit einer geballten Ladung Handgranaten durchs Unterholz bis auf 20, 30 Meter an die feindliche Stellung heran gerobbt. Wir haben blind Feuerschutz gegeben. Ich habe dann gesehen, wie er rasch aufgesprungen ist, um die geballte Ladung zu werfen- was ihm gelingt, als er plötzlich mit einem Schmerzensschrei niedersinkt! Ich weiß nur, daß ich SCHWEIGHOFER! SCHWEIGHOFER! IHR SCHWEINE!!! gebrüllt habe, und losgestürmt bin- und links und rechts von mir fünf, sechs Kameraden, die mit mir losstürmen wie die Wilde Jagd- ich habe das ganze Magazin meiner MP leergeschossen, und immer noch habe ich draufgehalten, bis ich endlich bei meinem Oberfeldwebel war- ich drehe ihn auf den Rücken- und Schweighofer- er grinst blöd- er lebt!

Oberschenkeldurchschuss und Verwundetenabzeichen Numero Zwei! Wenn da nicht bald ein EK I kommt? Passen's bitte auf mein' Hund auf, Herr Oberleutnant, hat er geflüstert. Wird gemacht! Und die armen Belgier? Da musste ich traurig den Kopf schütteln. Von denen lebt keiner mehr. Er ist dann ohnmächtig geworden, als ich ihm die Aderpresse anlegte. Aber ein schwerer Teufel ist er schon, der Schweighofer! Der Gefreite Müller und ich haben es dann mit Hilfe zweier weiterer Männer der dritten Kompanie kaum zu viert geschafft, den Oberfeldwebel zu bergen und zum nächsten Verbandsplatz zu schleppen. Für ein Drittel meiner Männer kommt allerdings jede Hilfe zu spät, und 5 weitere sind schwer verwundet.

 

12.00 Uhr

Schlechtwetterfront! Die Truppe nutzt die Zeit ohne Luftunterstützung, um hastig Treibstoff und Munition zu fassen! Die einzigen nennenswerten Kampfhandlungen finden im Gebiet der KG 5 am linken Ufer der Mosel statt, wo westlich Thionville eine Konzentration feindlicher Ari und Flak zerschlagen werden soll, sowie bei KG 3, die Eindhoven nimmt und die Artillerie-Stellungen östlich Herzogenbusch angreift. Mit gemischten Resultaten, wie Kühnhaupt mir versichert hat. Es ist schon zu Beginn dieses Feldzuges zu sagen, daß die Westalliierten aus andrem Holz geschnitzt sind, als Polen und Skandinavier. Wie ich es hasse, diese fürchterlichen Briefe in die Heimat zu schreiben! Ich sehe es förmlich vor mir, wenn so eine arme Frau vom Postboten die Hiobsbotschaft erhält, wie sie weint und nicht und nicht weiß, wie sie das ihren Kindern erklären soll, wenn sie von der Volksschule heimkommen: der Vati kommt nimmer! Gottseidank können meine Eltern mich jetzt nicht sehen... Verdammter Krieg!!!

Beim Lazarettzug gab es heute einen herzlichen Abschied von den Verwundeten (zum Glück!), die ins Kriegslazarett nach Aachen verbracht werden. Fast hätte man uns erwischt, wie wir dem bleichen Schweighofer einen satt glucksenden Flachmann unter die Decke schmuggelten- sieht etwas spitz aus, um die Nase, und die geröteten Augen sprechen von Fieber. Aber der Schnaps wird ihm schon helfen! Zumindest gegen Schmerz und Kummer. Und was kann ein Schnaps schon mehr tun? Der Hund vom Schweighofer jault trotz extra Wurst-Rationen nach seinem Herrchen und bleibt erst mal bei mir. Schnaps gibt's für den Wolf aber keinen!

 

16.00 Uhr

KG 1 erobert Zwolle und Leeuwarden, bei Verlusten von lediglich 200 Mann. Ihre nächsten Ziele sind Den Helder und die Halbinsel Nordholland, mit den Städten Alkmaar, Haarlem und Amsterdam. KG 2 hat entlang der Issel provisorische Stellungen bezogen und mit ihren Spitzen Fühlung zu KG 1 bzw. KG 3 aufgenommen. KG 3 ist im Raum Eindhoven-Herzogenbusch in schwere Abwehrkämpfe verwickelt. Wie es aussieht, haben die drei versammelten Nordsee-Löwen, die Briten, Belgier und Holländer, mit ihren albernen Löwen im Wappen, doch noch Lust aufs Kämpfen! KG 4 stößt in einem breiten Keil in die belgische Ebene vor. Ziel: Brüssel! Wir GJ vom 20er und 23er jedoch, werden zusammen mit GrR66 Lüttich, samt Flughafen, Brücken und Stadt, gegen Angriffe aus dem Südwesten sichern. Elemente unserer KG 4 haben Dinant und Bastogne besetzt. Die südliche Spitze hat ebenfalls Fühlung mit KG 5 aufgenommen. Laut Oberst Gerstl hofft das OKH, bald eine durchgehende HKL bilden zu können. Danach dürfte es zu gewissen Umgruppierungen innerhalb des Heeres kommen, und die Kampfgruppen je nach Lage neu gebildet werden. KG 5 wurde in schwerste Kämpfe verwickelt. Die Abwehrschlacht von Thionville zum Beispiel! Allein 50 StuG ausgefallen, das Regiment Gift wird zur Auffrischung aus der HKL gezogen. Ebenso die 73er-Panzerjäger, mit insgesamt 70 Kampfmittel-Verlusten und die frischen Brückis- gleich beim ersten Gegenangriff 400 Mann perdu! Beim benachbarten PioR sogar 500 Mann! Doch dank dieses Opfers ist es PzR Condor1 und SSPzR40 gelungen, sich endgültig am linken Mosel-Ufer festzusetzen! Ohne Luftunterstützung wäre das ja auch gar nicht möglich gewesen! Andreas Wagner von der StuSt72 wurde für den Abschuss von sieben schweren französischen Geschützen, die anderenfalls das Überqueren der Mosel unmöglich gemacht hätten, sogar als Held im Wehrmachtsbericht erwähnt!

 

Neue Verluste gesamt:

700 Mann Infanterie

400 Brückenpioniere

600 Pioniere

80 Panzer

60 StuGs

30 Bomber

40 Pak

 

Da unser Wetterfrosch für morgen wieder einen lieblichen Landregen angesagt hat, werden die KG 4 und 5 wohl die nächste Zeit ihre Wunden lecken! Wie sagte der Kühnhaupt in seiner abgehackten Art: Lieber Freund, wir sind zu schnell! Und zu tief vorgestoßen! Der Troß hält nicht Schritt! Sie werden sehen, das wird heißen: Konsolidieren! Geländegewinne sichern! Auffrischung! Die restliche Arbeit muss bei Sonnenschein eben eine Weile unsere wackere Balkenkreuz-Flugschau erledigen! Und wir hocken eben ein paar Wochen in diesem Wald, während der Rest...ach, lassen wir's! Die mit ihrer HKL! Zu weit auseinander gezogen, sind wir! Wen der Feind davon Wind kriegt, und der stößt mit seinen verdammten Panzern durch, dann sind wir geliefert! Von wegen 1914! Da sind wir schneller daheim, als unsere alten Herren damals! Sieht denn das keiner, da oben? Ich glaube es kaum! Ich möchte wetten, da steckt hrmm der Fürch... harramp der Fürchgr... der Führer dahinter! Na, ich muß aber komisch geschaut haben, weil Kühnhaupt exakt nach diesen Worten hustend das Weite suchte. Wenn der Boxberg sowas hört, ist der Oberstleutnant geliefert! Der feine Boxberg ist glatt imstande, und holt uns noch die Gestapo ins Haus! Ich werde mit ihm reden müssen! Und zwar dringend!

 

12.05.1940

08.00 Uhr

Neuer Befehl vom OKH! Thionville ist zu halten, die Bunkeranlagen in unmittelbarer Nähe der Stadt sind zu vernichten! Ebenso die Kasematte 180, deren Ari bis in die Stadt reicht. Doch der Rest der Maginot-Linie ist zu umgehen! Das wurde aber auch Zeit, meine Herren! Schwere Luftkämpfe im Raum Genk-Lüttich! Doppeldecker gegen Emils! Ein Massaker! Die Armen (Doppeldecker)!

12.00 Uhr

Umgruppierung im Norden der Front! Nachdem die Erdwerke westlich Zwolle außerordentlich geschickt angelegt wurden, und feindliche Ari diese Werke gegen Angriffe über den Fluß sichert, wird KG 1 entlang der Issel nach Norden vorstoßen, um den Fluß in der Nähe seines Mündungsgebietes mit Hilfe von neu aufgestellten Brücken-Pionigel zu queren. Der Feind wird durch eigene Kräfte daran gleichzeitig gehindert, die Issel östlich Apeldoorn zu überqueren und uns in den Rücken zu fallen! Die Schwere Gruppe verlegt ebenfalls nach Den Helder, um den Hafen zu schützen. Ansonsten: Nachschub ran, was nur geht!

 

13.05.1940

12.00 Uhr

Abwehrkämpfe entlang der gesamten Issel! Der Feind scheint unsere Absichten zu erraten, aber seine Gegenmaßnahmen sind von keinem Erfolg gekrönt! Unsere Verluste sind hingegen minimal: 20 Panzer und 200 Mann Infanterie! Die HKL ist mittlerweile fast durchgehend geschlossen, einzig zwischen Genk und Eindhoven klafft eine Lücke, die jedoch mangels feindlicher Truppen in dem Gebiet keine Gefahr darstellt. Auch die andren KG melden: Im Westen nichts Neues. Die Fouriere sind dankbar! Nur in der Luft wird gekurbelt, was das Zeug hält! Und fast immer sind unsere Jungs im Vorteil! Es ist nur eine Frage der Zeit, bis in Holland und Belgien der Durchbruch gelingt! Möchte wissen, wie es dem Schweighofer geht! Sein Hund schleckt mir grade die Hand, der alte Schlawiner! Willst wohl ein Wursti, gelt? Kriegst gleich! Ja, ja, ein Hund müsst' man sein! Da würde jeder mich streicheln und füttern wollen, und mit mir spielen, anstatt zu versuchen, mich abzuknallen! Egal! Ich muss mich weiter fretten, um wenigstens ein paar meiner Männer und mich selbst durchzubringen!!!

16.00 Uhr

KG 1 sammelt sich für den Sturm auf Haarlem/Amsterdam, wobei sie von See her von der Kriegsmarine artilleristisch unterstützt werden. KG 2 ist in schwere Kämpfe im Raum Zwolle verwickelt. Das wasserreiche Terrain erleichtert den Verteidigern die Sache ungemein, während wir nur stückchenweise weiterkommen. Schwere Verluste bei der Luftwaffe: 90% der StuSt63 von feindlichen D-520 abgeschossen! ZerSt15 70% Verluste, dazu insgesamt 7 Emils über Eindhoven bei den JgSt10, 65 und Condor1! Bei der Eroberung von Herzogenbusch durch KG3 sind 400 FJ gefallen oder verwundet worden! Wir 23er haben Namur genommen, PioR1, IR79 und SSpzR57 haben zuvor gemeinsam die Kasematte westlich Namur zerstört: 10 Panzer, 300 Pioniere und 400 Mann Infanterie verloren. Der Flughafen von Brüssel liegt seit heute in Reichweite unserer schweren Ari, die mittlerweile gepfefferte Grüße aus Kruppstahl in die Stadt der Spitzen schickt. Elemente unsere KG 4 haben in einem Wald südöstlich Bastogne ein Regiment belgischer Jäger lokalisiert, morgen werden die wohl eins auf den Deckel kriegen. KG 5 hat ihren Kampfauftrag erfüllt und kann nun außerhalb der Reichweite der Kasematten der Maginot-Linie ihre Kräfte auffrischen und sich umgruppieren! Bei den abschließenden Kämpfen verloren wir 300 Pioniere und 20 Panzer. Kommt Zeit, kommt Rat! 

14.05.1940

08.00 Uhr

Gegenangriffe entlang des gesamten Mittelabschnitts der Front! Heftige Luftangriffe auf die Panzer und Ari-Regimenter von KG 3! Aber in kühnem Handstreich gelingt es IR56, Tilburg zu nehmen. Breda samt Flugfeld liegen in Reichweite. Übergang über die Issel nördlich Zwolle gelungen, allerdings bleiben uns die Erdwerke rings um Apeldoorn ein Dorn im Auge! Wir 23er haben die Gegend um Namur gesäubert, Charleroi und sein Flugfeld sind nunmehr ohne Garnison! Daher sind unsere GJ-Kollegen vom 20er in die Lastwagen gesprungen und zum Flugfeld gesaust! PzR50 hat den Befehl erhalten, morgen die Maas westlich Dinant aus eigener Kraft zu queren und GJR20 zu unterstützen! Könnte es sein, daß der heutige Tag schon die Wende markiert? Der Hund vom Schweighofer jedenfalls markiert auch schon die Wände!

 

 

12.00 Uhr

Dammbruch im Norden! Endlich ist KG 2 der weiträumige Durchbruch in Richtung Apeldoorn und Hilversum gelungen. Sobald Breda genommen ist, haben wir die Holländer in einem riesigen Kessel in der Falle! Auch in Belgien kommen wir voran, Brüssel ist bis auf ein paar Batterien Pak seiner Ari beraubt und ohne Flugfeld unserer Kanonade schutzlos ausgesetzt- wir werden wohl bald stürmen! Was sich westlich der Dender und der Schelde verbirgt, wissen wir vorerst nicht. Aber sobald Sedan im Süden genommen wurde, sollen laut Oberst Gerstl Aufklärer ins französische und belgische Hinterland fliegen, um Klarheit zu schaffen. Außerdem hat der Chef der KG 5, ein Generalmajor Schlumpeter, ohne die Erlaubnis vom OKH begonnen, je nach Lage Widerstandsnester entlang der Maginot-Linie nach eigenem Ermessen anzugreifen- das ist eine ungeheuerliche Entwicklung! Und die Franzosen stehen belämmert da, haha! Aber wenn Generalmajor Schlumpeter Pech hat, und hohe Verluste erleidet, kommt der vors Kriegsgericht, sobald der Führer das erfährt!

16.00 Uhr

Breda erobert! Somit ist Holland im Sack! Auch Brüssel wird bald fallen, und dann? Hoffentlich ein paar Eiserne Kreuze und ein paar Tage Rast! Nimwegen ist nach heftigen Häuserkämpfen gefallen!

SONDERMELDUNG!! AMSTERDAM GEFALLEN! Nach heftigen Kämpfen und dem Rückzug der verbliebenen Verteidiger ist heute Aufklärungs-Abt.5 in Amsterdam eingerückt! Holländisches Königshaus von Royal Navy eakuiert!

Holland wird nicht mehr lange durchhalten! Wir haben allerdings 1.000 Mann Infanterie und 100 Panzer verloren!

 

15.05.1940

08.00 Uhr

SONDERMELDUNG! BRÜSSEL und SEDAN GEFALLEN! In einer letzten gewaltigen Anstrengung gelang es GrR66, die belgische Hauptstadt zu erobern, während IR18 die berühmt-berüchtigte Festung gestürmt hat!

Auch haben wir Nimwegen und Apeldoorn erobert! Allerdings um den Preis von 800 Mann des IR51. Das alliierte Kartenhaus im Westen droht, zusammenzufallen! Was noch an holländischen Kräften vorhanden ist, wird von uns langsam in Richtung Den Haag und Utrecht abgedrängt. Wo bleibt bloß der Tommie? Wo bleibt der Franzmann? Alle schon wieder daheim? HA!

16.00 Uhr

Die KG 1, 2 und 3 bilden nun die Backen einer gewaltigen Zange, die Rest-Holland unweigerlich zermalmen wird! KG 4 fasst Nachschub und gräbt sich ein. KG 5 zieht sich endgültig hinter die Reichweite der feindlichen Festungs-Ari zurück- und hat einen neuen Kommandanten! Generalmajor Tannhäuser wird nach Berlin geflogen, wo ihm der Prozeß gemacht wird, was mir Boxberg süffisant unter die Nase rieb- denn Befehl sei Befehl, und wer dagegen verstoße, gehöre eben an die Wand! Ich denke, möglicherweise geht es um mehr, als nur Prinzipien. Hoffentlich kommt Boxberg nie in die Lage- aber woher denn, dazu bräuchte der Mann nämlich INITIATIVE!!!

 

 

16.05.1940

08.00 Uhr

Umstrukturierungen in der Armee! KG1 und KG 2 werden zur neuen KG Nord zusammengefasst, KG 3 und KG 4 zur KG Mitte und KG 5 heißt ab heute KG Süd. Hilversum, eine der letzten Bastionen der Holländer, ist gefallen! Damit steht der Endkampf um die Niederlande kurz bevor. Oberstleutnant Kühnhaupt weiß zu berichten, daß unsere Truppen im Norden auf obersten Befehl ihre Kräfte sammeln und in ein paar Tagen angreifen sollen. Die Luftwaffe hat wegen Schlechtwetter Hausarrest und muss die Fenster putzen!

14.00 Uhr

Wir vom GJR23 haben uns klammheimlich an Valenciennes heran gerobbt und spähen etwaige Schwachstellen des Gegner aus- wir können am Horizont nämlich Staubfahnen erkennen- der Gedanke an feindliche Panzerrudel ist beunruhigend, zumal es in unserer beschaulichen Ecke der Front an Pak und Panzern empfindlich mangelt. Insgesamt hat unsere Armee, um im Zeitplan zu bleiben, nur noch die Großräume Antwerpen und Den Haag-Rotterdam zu erobern, ehe wir endlich Urlaub kriegen! Wenn halt nix dazwischenkommt, etwa schlechte Nachrichten, oder ein Kopfschuss.

 

17.05.1940

08.00 Uhr

Donner! Regen! Schlamm! Dennoch Kämpfe in Süd-Holland, vor allem im Raum Dordrecht-Den Haag. Antwerpen ist von unseren Kräften umzingelt. Im Süden der Front bereitet sich die KG Süd auf ihren Ausbruch ins französische Hinterland vor- mit Reims als Etappenziel! Ohne Luftwaffe ein Ding der Unmöglichkeit! Anglo-belgische Versuche, mit Panzern und Infanterie bei Brüssel die Dender zu überqueren, werden blutig abgewiesen. Die Schlacht um Valenciennes, an der hauptsächlich Gebirgsjäger und Fallschirmjäger beteiligt sind, erweist sich nicht nur wegen des Schlammes als zähe Angelegenheit. IR56 hat kampflos den Hafen von Vlissingen besetzt. Ein Marinestützpunkt mehr! Das beschädigte Schlachtschiff Wildner und der havarierte Schwere Kreuzer Berglöwe nehmen mit Volldampf Kurs auf den Hafen und seine Trockendock. Die Bomberstaffeln 30 und 35 fliegen Aufklärungs-Missionen weit in die Nordsee hinaus. Die Luftwaffe verlegt weitere Geschwader aus Sedan in den Raum Charleroi. Ich füttere den Hund vom Schweighofer und gehe mit ihm am Ufer der Dender Gassi. Ich bin froh, um die Hunde-Gesellschaft. Ist ruhig geworden, seitdem sein Herrchen im Lazarett, wie ich doch meine, die Krankenschwestern auf Trab hält! Wenn das die Frau Schweighofer wüßte!

 

 

12.00 Uhr

Endkampf um Holland! Dordrecht, Den Haag und Hoek van Holland erobert! Der Flughafen von Antwerpen ist besetzt, doch um die Stadt einzunehmen, brauchen wir Artillerie! Valenciennes ist endlich gefallen! Wir fragen und ständig, wo die Hauptmacht der Franzosen bleibt- worauf warten die? Bis wir in Paris sind? Latrinenparolen machen die Runde- eine Falle, ist das, heißt es mal, dann wiederum, daß die schon am Ende sind, andre meinen, die Tommies sitzen schon längst wieder daheim im Trocknen, und lachen sich eins, wie zu Napoleons Zeiten, während die Franzosen von uns eine vor den Latz kriegen! Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Unsere Bomber haben eine kleine Abteilung der Royal Navy entdeckt, die wohl Vlissingen bombardieren soll! Unser Gegenangriff wird wohl bald gestartet!

16.00 Uhr

SONDERMELDUNG! ROTTERDAM GEFALLEN!

Nach äußerst schweren Kämpfen ist es SSPzR45 soeben gelungen, die Hafenstadt zu erobern. Auch die andren Kampfhandlungen in Belgien und Holland lassen keinen andren Schluss zu, als von einem baldigen Zusammenbruch des Feindes auszugehen.

 

Anders die Situation in Frankreich, wo es Meldungen von starken feindlichen Panzerkräften im Raum Valenciennes gibt. Die Kameraden vom 22er haben ordentlich Prügel bezogen- 500 Mann ausgefallen! Der Gerstl telefoniert wie verrückt um Luftunterstützung, aber er ist nicht der einzige! Von Kühnhaupt weiß ich aber, daß unsere Truppen bereits in großer Zahl aus dem besiegten Holland in Richtung Süden abgezogen werden- das gibt noch ein Tänzchen! Ich frage mich, warum haben die mit ihren Panzern so lange gewartet? Ein schwerer taktischer Fehler! Den KG Süd hat ihre gesamten Panzer in Richtung Valenciennes abkommandiert, während ihre Infanterie und Ari die Städtchen Reims, Cambrai, St. Quentin und Amiens nehmen sollen. Unseren schweren Bomber haben südöstlich von Dover die letzte größere Ansammlung Leichter Kreuzer und von Zerstörern der Royal Navy im Ärmelkanal gestellt!

11 Zerstörer und 8 Leichte Kreuzer versenkt!

18.05.1940

08.00 Uhr

Die Belgische Luftwaffe ist vernichtet! Ihre letzten beiden Doppeldecker-Staffeln wurden von 40 Emils ohne eigne Verluste über Brüssel in der Luft zerfetzt!

12.00 Uhr

SONDERMELDUNG! ANTWERPEN GEFALLEN! Das ist ein großer Erfolg für unsere Waffen!

16.00 Uhr

Reims erobert! Da werden heute Abend beim IR18 wohl die Champagnerkorken knallen! Und sobald die Panzer der KG Süd die Kanalküste erreichen, haben wir die ganze Briten-Blase im Sack! Dann ist Feierabend! Dann knallen in der ganzen Wehrmacht die Korken! Ich werde ja wohl träumen dürfen...aber unser Angriff auf Terneuzen bleibt im Sumpfgebiet westlich von Antwerpen stecken...mit schrecklichen Konsequenzen für die Kameraden...StuGR62 vernichtet, IR6 und 48 jeweils 500 Mann verloren, GrR24 400 Mann. 70 Panzer in den PzR21, 29 und Condor, nur um EIN Regiment Matildas zu knacken- das schreit doch nach stärkeren Kanonen für unsere Panzer! Der Feind ist noch lange nicht geschlagen, und unsere Nachschubwege immens lang- wenn wir jeden Feindpanzer erst im Verbund mit Ari und Luftwaffe "vorbereiten" müssen, läuft uns die Zeit davon! Bei der Offiziersbesprechung hat es geheißen, wir sollen den Feind binnen 10 Tagen so weit wie möglich zurückdränen, um bei eventuellen Friedensverhandlungen einen bessere Position zu haben! Wie soll das gehen? Nur um den Preis vieler Männer! Wieder einmal: Verdammter Krieg!

 

19.05.1940

08.00 Uhr

Jetzt geht es um die Wurst! Das OKH hat den Befehl zum Generalangriff gegen! Alles was wir haben, wird gegen den Feind geworfen. Ich bin gespannt, ob ich die Zeit finde, etwas festzuhalten! Ob es mich erwischt! Der Hund vom Schweighofer winselt, und schleckt mir die Hand. Braver Hund! Guter Hund! Gleich geht's los!

12.00 Uhr

Wir haben gegen französische Panzer gekämpft, im Wald von Valenciennes, und wir haben 500 Mann dabei verloren, bloß um 80 Matildas auszuschalten! Mein Zug lag zum Glück in der Reserve, aber Boxberg hatte ein grünes Gesicht, als er wiederkam...seine erste echte Schlacht, wie es scheint...2 Kompanien futsch! Ob die paar Soumas, die wir bei Arras erbeutet haben, das wett machen können? Abgesehen davon, daß die Franzosen südlich von Amiens mit Panzern angreifen! Zum Glück haben wir die Luftwaffe! Und den Hafen von Vlissingen, von dem aus laufend Regimenter übergesetzt werden, um dem Feind in den Rücken zu fallen...

16.00 Uhr

Brügge gefallen! Und das Flugfeld von Ostende! Wenn wir jetzt auch noch im Süden entscheidend durchgreifen, glaube ich langsam an einen Sieg unserer Waffen! Auch das OKH, denn unsere angeschlagenen Divisionen der KG Mitte dürfen Halt machen, und den Truppen der KG Nord den "Vortritt" lassen, bis wir einigermaßen schlagkräftig sind! Kühnhaupt sagte mir, für die "kaputten Einheiten" gäbe es eine Art temporärer Garnisonsdienst, ähnlich wie in Polen...schon wieder eine Demarkationslinie? Wie ich höre, soll auch die gesamte Ari und Flak so schnell als möglich an die Front! Denn hinter Kortrijk und Lille liegt schon der nächste Fluss! Und dahinter angeblich die allerletzte Bastion der Alliierten!

 

20.5.1940

14.00 Uhr

"Meine Herren, nach den schweren Kämpfen der letzten Tage, inklusive eines französischen Überraschungsangriffs der bei Abbeville mit Panzern vorgetragen wurde, und nur unter Aufbietung aller Kräfte gestoppt werden konnte, hat sich das OKH entschieden, von den Erstürmung der feindlichen Stellungen um Dünkirchen abzusehen, und einstweilen eine Auffangstellung entlang der Linie Ostende-Gent-Kortrijk-Lille entlang der Leie auszuheben und dort Nachschub an Munition, Treibstoff, Verpflegung und Ersatz abzuwarten. Währenddessen sollen Kriegsmarine und Luftwaffe den Feind zermürben. Die Operationen sind vorerst als abgeschlossen zu betrachten. Wegtreten!"

 

Soweit unser guter alter Oberst Gerstl. Na Gott sei Dank! Dem Blitzkrieg wird erstmals der Stecker gezogen. Ich will nur zu gerne wissen, wie viele Auszeichnungen die Armee sich bereits verdient hat! außerdem ist es jetzt Zeit, sich nach Schweighofer zu erkundigen und in die Heimat zu schreiben...der Hund vom Schweighofer wedelt auch schon, gelt, Hund?!

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