Skandinavien! Schnee! Eis! Wir müssen da rauf! Erstens liefern uns die Schweden wertvollste Erze, für unseren Panzerstahl, und aus Finnland kommt über dieselbe Route Nickel ins Reich. Zweitens sitzen da schon Briten und Franzosen, um eben diese Lieferungen abzuschneiden. Ich bin gespannt, ob die Nordländer uns mit Bierkrügen oder Steinwürfen empfangen werden. Immerhin bin ich jetzt Oberleutnant, befördert wegen besonderer Leistungen in zwei hochgeheimen Operationen in Finnland, die so geheim sind, daß ich es unter allen Umständen bei dieser Andeutung belassen muss. Auf jeden Fall habe ich bei der Anfahrt über die Nordsee unter Deck schon wieder meine Gebirgsjäger kotzen sehen wie die Weltmeister!
Schiffe und LKW sind nix für uns, wir brauchen nur unsere Bergschuhe und unsere treuen Muli!
Immerhin haben wir auch neue Panzer, die alten Blechbüchsen Marke II und I wurden durch Panzer III (Ausführung F) ausgetauscht. Außerdem haben wir jetzt auch ein paar Grenadier-Regimenter dabei!
Insgesamt sind wir 37 Regimenter und Staffeln, wir sollen aber später noch Verstärkung bekommen: Fallschirmjäger und schwere Marine-Einheiten...
Meine Kampfgruppe, die KG Dietl, wird bei Trondheim landen, beschützt von einigen Einheiten der Kriegsmarine. Weitere Anlandungen werden bei Kristiansand, durch KG Greif, sowie zwischen Malmö und Göteborg und südlich Växjö stattfinden, durch die Hauptstreitmacht (Panzer-Korps Vogel), die sich später in zwei Flügel aufspalten wird, mit je zwei PzR.
Der Verrat der Schweden schmeckt doppelt bitter, da sie ja keinen Grund hätten, gegen uns zu kämpfen- oder doch? Aber das habe nicht ich zu entscheiden. Heute sind sie der Feind, morgen wer andrer.
Entscheidend werden die ersten Tage sein, in denen es uns gelingen muss, die Brückenköpfe zu sichern- und die wenigen Flugzeuge, die wir dafür zur Verfügung haben, müssen obendrein für ganz Schweden UND Norwegen reichen! Das riecht nach Schwierigkeiten. Heute ist der 15. März 1940, unser erster Kampftag im neuen Jahr. Ich bin ausgeruht und tatendurstig. Meine Eltern sind sehr stolz auf mich und ebenso besorgt: Auch einen Oberleutnant mit Verwundetenabzeichen kann es erwischen! Wird schon schiefgehen, solange Feldwebel Schweighofer bei mir ist, nicht wahr, Feldwebel? "Jawohl, Herr Oberleutnant! Solang i bei Ihna bin und i mein' Rosenkranz und mei Bier hob', wird uns scho' nix g'schehn!"
Ein Oberbayer müsste man sein! Mei! So ein G'miat! Aber jetzt heißt es in die Landungsboote! Unser neuer Kompaniechef ist Hauptmann Boxberg, ein strammer Parteigenosse, wie man hört. Der Kühnhaupt mag ihn gar nicht. Kühnhaupt ist ebenfalls befördert worden und ist jetzt als Oberstleutnant Kommandeur meines Bataillons. Ich bin gespannt, ob Oberst Gerstl uns in Norwegen verheizen wird, wie in Polen, als er das Regiment übernahm, nachdem der arme Würnbach sich wegen der Katastrophe bei Warschau erschossen hat!
15.03.1940
08.00 Uhr
Die Kriegsmarine beginnt mit dem Beschuss von Trondheim und dessen Flughafen. Hui, wie das donnert, wenn die ihre schweren Koffer übers Wasser schicken! Zwei Schlachtschiffe, dazu der Schwere Kreuzer Berglöwe und der leichte Kreuzer Werk. Es klingt fast wie Dampflokomotiven in steilem Gelände! Allerdings werden die Kameraden der anderen Feldpostnummer bald ebenfalls ein Wörtchen mitreden, fürchten wir alle. Hoffentlich sind wir da schon an Land, ansonsten gute Nacht, Anton! Volltreffer, versenkt! In dem saukalten Wasser! Brrrrrr!
12.00 Uhr
Die Anlandungen sind laut Oberstleutnant Kühnhaupt überall gelungen! Das heißt, überall bis auf hier- wegen einer Nebelsuppe ungeahnten Ausmaßes ist nur die erste Welle der KG Dietl an Land gegangen! Drei mickrige IR (SSIR38, die PioR47 und wir, GJR23), ein Regiment 10,5 cm-Ari und das SSPzR57. Wir müssen uns eingraben und den morgigen Tag abwarten. Da wir kein Feuer machen dürfen, wird das eine klamme, lange Nacht. Der arme Kühnhaupt wird heimlich rauchen müssen, vermutlich mit dem Mantel über den Kopf!! Hoffentlich erwischt ihn kein Scharfschütze!
16.00 Uhr
Wir haben den ersten feindlichen Gegenstoß glimpflich überstanden! Schweden und Norweger haben in erster Linie mit Kommando-Stoßtrupps unsere Artilleriestellungen infiltriert und gnadenlos unter den Bedienungsmannschaften gewütet. Am schlimmsten hat es ArR25, mit 40% Verluste und ArR27 bei Växjö, dessen Überlebende wurden sogar alle verschleppt! Wer weiß, ob wir die Kameraden jemals wiedersehen! Insgesamt aber hatten wir nur leichte Verluste: eine einzige Kompanie des FlaR8 unserer KG in Norwegen, während wir in Schweden 300 Pioniere, vier Batterien Artillerie, 200 Fallschirmjäger und einen Zerstörer verloren haben- der Feind dort hingegen 600 Mann Infanterie, eine ganze Staffel französischer Bomber und 60 Panzer. Wir in Trondheim haben zwei Flak-Batterien, 400 Mann Infanterie und 10 französische Jäger vernichtet. Nachdem wir den Rest unserer KG endlich an Land hatten (die 23er, StuR Gift, IR48, GrR22, SSPz45 und 57, PzR46, FlaR59, AR37 und 64) gingen wir konzertiert vor und haben ohne Probleme und eigene Verluste die Trondheimer Besatzung (ein Regiment Flak, ein IR) vernichtet und Stadt wie Flugfeld besetzt. Sechs Kompanien Fallschirmjäger haben sich zu uns gerettet- ihre Transportmaschinen wurden knapp vor dem Flugfeld in Trondheim von einer Staffel norwegischer Doppeldecker überrascht und ziemlich auseinandergenommen. Wir vom 23er hingegen haben in einem Waldstück im Nordwesten von uns ein norwegisches IR gestellt. Die Kriegsmarine stellt grade die Zünder ein, möchte ich wetten. Bald gibt es Verpflegung! Dann stürmen wir!
18.00 Uhr
Unser Angriff war dank unserer Kollegen der Kriegsmarine ein voller Erfolg: Die Norweger lösten sich auf. Verschwanden zwischen den Bäumen. Schweighofer und seine Gruppe haben sich wieder besonders hervorgetan- und haben als Beute einen Welpen eingebracht! Wir haben ihn "Wolf" getauft- sein Besitzer kann nicht mehr auf das Hundchen schauen- womöglich wegen des dritten Auges, das ihm auf der Stirn gewachsen ist...
Die Zerstörer-Flottillen Z1 und Z3, unter den Kapitänen Maho und Irrball, stellen bei letztem Büchsenlicht eine feindliche Z-Flottille und vernichten 9 der feindlichen Schiffe.
20.00 Uhr
Endlich weitere Nachrichten aus dem Süden! KG Greif hat ihr erstes Objektiv, Kristiansand samt Flughafen, erfolgreich genommen! Die Verteidiger sind schwer unter Druck!
Auch Dank der Schlachtschiff-Veteranen Kirchseestadt und Wildner, deren Granaten die Flak-Besatzungen in Oslo und die Küsten-Ari in Oscarsborg schwer in Bedrängnis bringen. Kühnhaupt berichtet mir von zwei SE-Staffeln Bf110 der Legion Condor, die überraschend und unter dem Kommando von Major Stahlmann in hübschem Tarnfleck tatkräftig zulangten.
Auch die Besatzung von Malmö ist schwer in Bedrängnis. Växjö ist gefallen, ebenso Vanersborg. Das belgische IR97 hat 70% der Mannschaften verloren, das französische PzR96 50%. Die gesamte KG Dietl wird, ohne auf uns zu warten, weiter auf der Straße nach Namsos ziehen, wo ebenfalls ein Flugfeld darauf wartet, den Besitzer zu wechseln.
Ich habe heute Post von daheim bekommen! Die Alten freuen sich über meine Beförderung wie die Schneekönige! Vater schreibt, er liest jetzt jeden Tag die Zeitung und hört am Abend Radio! Er weiß besser als ich, wo wir grade sind! Mutter hingegen hat -plötzlich- keine Angst mehr, schreibt sie, und legt dem Brief 10 Reichsmark bei- als ob ich hier irgendwo Zuckerwatte oder Kokos-Makronen kaufen könnte! Muttchen, Muttchen, wie sehr ich dich vermisse! Dich, und Vater, und Irene, grüßt sie schön von mir, und Rosenheim, die Glocken der Spitalskirche von St. Joseph, die vermisse ich auch, ebenso wie die Creme-Schnitten im Park-Salon, und erst die frischen Weißwürste mit Brezel und Maß, am Samstagmorgen beim Duschl-Bräu! Aber das kann ich euch nicht schreiben, sonst macht ihr euch am Ende noch Sorgen! Und ich- Ich weiß nicht- Sorgen? Im Krieg? Da könnte ich mich gleich selber totschießen! Und das geht nicht! Ist schon schwer genug für mich, als Christen, andere Menschen auf Befehl zu erschießen- ich habe es noch nicht tun müssen, bisher, und ich bin nicht sicher, wie ich danach damit umgehen werde!
Während es im Polenfeldzug noch langsam herging, mit den Orden und Nennungen im WH-Bericht, so wurden heute das FlakR59 und das IR52 kollektiv mit dem EK II ausgezeichnet. Ich wundere mich. Aber Schweighofer meint, er habe schon Pferde kotzen sehen. Und wo, wollte ich wissen? "Na, auf der Wies'n, natürlich, Herr Oberleutnant! Beim Oktoberfest!" "Ja, haben Sie denn einem Pferd Bier zum Saufen gegeben, Schweighofer?!" "Naa, i do net, Herr Oberleutnant, oba a Spezi von mia, der Huber-Hias! Nachernd haben's eahm, ja die Bierkutscher halt, ordentlich ein paar Brade aufg'legt!" "Na, dann passen Sie auf, daß Ihr Hündchen Sie nicht ebenfalls in die Bredouille bringt, verstanden?!" "Jawoll, Herr Oberleutnant!"
Seit Beginn der Kämpfe in Skandinavien haben wir 2100 Ausfälle bei Heer, 30 bei der Luftwaffe, sowie zwei versenkte Zerstörer der Flottille Z 202. Hoffen wir für morgen weiter das Beste!
16.03.1940
14.00 Uhr.
Schwere Luftangriffe auf die Ari! Britische Blenheims bombardieren Trondheim und die ganze KG Dietl entlang der Straße nach Namsos! 30 Panzer des SSPzR45 gehen verloren, dazu 3 Batterien Artillerie, 3 U-Boote und 2 Zerstörer. Das französische PzR30 verlegt uns südlich der Brücke von Namsos den Weg. Nach Beschuss durch Marine schlägt das PzR46 die französischen Souma zurück, und zerstört dabei ohne eigene Verluste 70 feindliche Panzer.
Die Luftwaffe kommt wieder rein. Manche Staffel ist ganz schön zerzaust. Insgesamt verlieren wir sechs Emils über Oslo. Malmö wird belagert. Das PzR Condor schießt nach Marine-Unterstützung insgesamt 80% eines schwedischen Pak-Regiments ab.
Die Kämpfe ebben schließlich ab. Wir bereiten unser Biwak vor.
17.03.1940
08.00 Uhr
Seit Morgengrauen schwere Kämpfe im Raum Oslo; IR79, ArR8 und PzR53 belagern Göteborg. Heftige See-Luft-Duelle über dem Kalmarsund! Neun Zerstörer der Z-Flottille Dimp versenkt, der Leichte Kreuzer Soldberg verliert 40% der Mannschaft. Oberstleutnant Kühnhaupt raucht mittlerweile Kette und hat Augenringe von da bis nach Straubing! Mit dem neuen Kompaniechef Boxberg werde ich leider nicht warm, alles, was recht ist, aber der oberkorrekte Nazi-Sau-Preuß hätte nix verloren, bei uns, den Gebirgsjägern!! Soll ein Schatzerl sein, vom Dietl, der ja leider auch ein Nazi ist! Da kann ich jetzt nichts machen, aber vielleicht fällt er ja bald, der Boxberg! Beliebt macht er sich mit seinem naßforschen Gered' im 23er sicher nicht!
Bei uns in Norwegen geht es flott voran, immer noch auf dieser engen, haarnadelkurvigen Miststraße voller Brücklein und Flüßchen und morschen Geländern über Abgründen- diese Kotzstraße nach Namsos! Was ist das überhaupt für ein Name, für einen skandinavischen Ort? Das klingt doch viel mehr nach Griechenland! Griechenland...Studienrat Müller, mit seiner Halbglatze und seinem blöden Aischylos! Gefesselter Prometheus! Meine Herren, den würd' ich jetzt gern hier sehen, den Müller, mit seiner Wampe im Dreck! Griechenland! Urlaub mit Irene am Mittelmeer! Ein Ouzo in Athen, ein Souvlaki auf Kreta! Ob ich da je hinkommen werde? Egal, ich muss wie meine Männer– Kotzen!
Oberfeldwebel Klein vom PzR46 hat für den Abschuß von vier (!) Feindpanzern südlich der Brücke über den Namsen auf der verfluchten Straße nach Namsos das EK II bekommen! SSPzR57 sowie SSIR38 haben ein aufgesessenes britisches IR in einer Schlucht, bei einem Bachbett, überrascht und sie in ihren Bren-Transportfahrzeugen bis zum letzten Mann vernichtet! Der Idiot Boxberg meint dazu, nur politische Soldaten hätten die nötige Überzeugung, keine Gefangenen zu machen! Wie krank muss der sein, so einen Kampf von einem Kampf nachträglich in ein Kriegsverbrechen umzumünzen? Na, ich bin mir sicher, für den Führer spricht der nicht! Der war ja selber Soldat! Der würde das doch nie gutheißen! Ich muss mit Kühnhaupt darüber reden! Und auf dich, liebes Tagebuch, muss ich ab jetzt sehr gut aufpassen! Außerdem ist das Wetter mies und soll so bleiben. Wir bleiben wohl erst mal hier.
18.03.1940
08.00 Uhr
Das OKW muss sich bald was einfallen lassen, mit unseren Panzern! Denn der Gegner hat beim gestrigen Gegenstoß fast AUSSCHLIESSLICH Panzer angegriffen! Und ziemlich malträtiert! Als ob sie es gewusst hätten!
Klar, SSPzR57 hat sich selbst in einer Schlucht überraschen lassen, das stimmt! Und in der Offiziersbesprechung wurde auch darauf hingewiesen, die schlimmsten Verluste, nämlich 40 von 50 Panzern, waren von Bombern verursacht worden, aber nur 10 Panzer von feindlichen Renault R35. Als ich Oberst Gerstl darauf hinwies, dass die früher mal schlechte Autos gebaut hätten, brüllte der mich an, was ich denn damit sagen wolle. Als ich ihm antwortete, daß die französischen Panzer dann im Allgemeinen vermutlich schlechte Getriebe hätten, und die Frontpanzerung von abgeschossenen Renault in Polen im Besonderen mir nicht imponiert hatte, war er plötzlich hellwach! "Jaaa?" "Ergebenst, dann wird auch unseren Panzern eine dickere Frontpanzerung gut tun, und vor allem ein weniger kompliziertes Getriebe, Herr Oberst!"
Sein IO ist dann hereingekommen und hat gemeldet, bei KG Dietl ein Verlust von 80 Panzern bei PzR46, sowie 50 Panzer bei SSPzR57. So schnell kann es gehen! Denn bei PzR46 waren die meisten Verluste durch feindliche Infanterie entstanden- danach erst durch die verfluchten Doppeldecker, die schon gestern die Fallschirmjäger zerlegt haben! Gerstl hat Jägerunterstützung angefordert. Er bekommt eine Staffel Emils, immerhin! Und will sich in nächster Zeit mal mit mir unterhalten, sagt er.
Nachdem die Panzer unserer KG außer Gefecht sind, und unsere Ari wegen der Luftangriffe nicht aufgeprotzt fahren kann, müssen wir Fußvolk den Gegenstoß alleine führen! Nur StuGR Gift kämpft mit, ist aber gleich liegen geblieben, das französische IR53 war im Wald praktisch unverwundbar. Wir werden Steilfeuer durch die Schlachtschiffe anfordern. Geht schon los!
SCHSCHSCHSCHSCH-BUUUUUUMMM! SCHSCHSCHSCHSCH-BUUUUUUMMM! SCHSCHSCHSCHSCH-BUUUUUUMMM!
Tja, ohne die Marine wären wir hier verloren! Denn die Jungs in Blau haben ganze sechs Kompanien weggeblasen! Jetzt drauf! Das war's! IR55 (fr.) vernichtet! Trotzdem gräbt KG Dietl sich quer zum Fluss Namsen ein, bis die Ari heran ist. Keine Verluste!
Die Zerstörer und Panzer von werden zur Auffrischung aus der Linie genommen.
In Schweden geht es "voran". KG Greif gräbt sich rund um den Flughafen von Oslo zur Auffrischung ein, die Kameraden vom GJR20 übernehmen dabei die Seitensicherung gegen Norden. Ihnen gegenüber liegt ein Regiment norwegischer Gebirgsjäger- das kann noch heiter werden! Der linke Flügel von KG Vogel nimmt Göteborg- dann graben sich FJR8 und PzR50 ein. Der rechte Flügel der KG Vogel hat ein schwedisches Jägerregiment gestellt. Das PzR53 gräbt sich ein. Ebenso bei Malmö IR18 und ArR8- bei dem Wetter ist's am besten Verpflegung fassen, Kräfte auffrischen und die Flinten putzen! U-Flottille 5 hat 10 Leichte Kreuzer der Schweden versenkt und dabei nur drei eigene Boote verloren!
Einzig die Brückenbauer vom PioR58 brausen frisch und munter aufgesessen in den Rücken von PzR Condor, das ebenfalls auf Nachschub an Munition und Treibstoff wartet. Auch die Werften in Kopenhagen, Malmö, Trondheim und Oslo haben die nächsten Wochen und Monate gut zu tun!
Die Luftwaffe nimmt ebenfalls das Sauwetter wie wir zum Anlass, Klarschiff zu machen. Die Schwere Gruppe um die Wildner und Kirchseestadt ist in Richtung Süden in See gestochen, mit Ziel Stockholm! Alle weiteren deutschen Operationen ruhen, bis wir wieder Luft- und Artillerieunterstützung haben. Oberst Gerstl und Oberstleutnant Kühnhaupt finden das fein, nur Boxberg will unser Bataillon exerzieren lassen, damit wir "In Schuß bleiben!" Der Sau-Preuß! Dem pflücke ich bestimmt keine Erdbeeren im Walde! Der Kühnhaupt hat das dann ausgebügelt, aber das schmeckt den Männern trotzdem bitter. Insgesamt haben wir in Schweden heute weitere 500 Mann verloren. Uns fast ohne Ari und Flugzeuge bei so langen Nachschubwegen in so eine unwirtliche Gegend zu schicken, ist wohl die größte Eselei des OKH bisher!!! Und wir können's ausbaden. Wir! Wir Stoppelhopser haben halt keine roten Biesen an den Hosen!
14.00 Uhr
Major Bruckner von der Jägerstaffel 65 hat für den Abschuss von 5 Blenheim-Bombern im Norden von Karlsstad das EK I bekommen! Die herbei gefunkten zwei Staffeln von Major Stahlmann haben den Tommies dann den Rest gegeben! Dafür sind beim rechten Flügel von KG Vogel 600 SE-Pioniere gefallen, beim Versuch, die eingegrabenen Schweden-Jäger auszuräuchern! Grenadierregiment 23 kam zu spät! Auch Stuka-Staffel 72 wird erst jetzt nach Växjö verlegt! Warum der Oberst der Pioniere nicht warten wollte, ist mir schleierhaft! Jedenfalls halten wir jetzt im Süden eine Linie, die von Oslo im Nordwesten bis Göteborg führt, dann der Straße nach Vanersborg folgt, wo sie einen scharfen Knick nach Süden, Richtung Vajk, macht, um dann wieder steil nach Norden zu führen, wo tatsächlich KG Vogel die Landenge in Smaland zwischen dem Bolmensee und der Ostsee sichert und gleichzeitig Stockholm bedroht. Vor Karlstad hat der Feind tief gestaffelte Befestigungsgürtel angelegt.
Die ganze Sumpfgegend zwischen den linken Spitzen von KG Vogel und Karlstad ist hingegen Niemandsland. Nichts als Schlamm, Schnaken, Elche.
In Norwegen kommen wir gut voran! Wir vernichten am Ufer des Namsen ein Regiment britischer leichter Vickers-Panzer, die frisch eingetroffene Jagdstaffel Condor fängt die Norweger über Trondheim ab, dem StuG-Regiment Gift gelingt aus eigner Kraft der Übergang über den Namsen, und die Marine im Norden hält die englische schwere IR auf dem Flugfeld von Namsos ganz famos nieder! Unsere Ari ist endlich heran und wird wohl morgen eingreifen können!
18.03.1940
08.00 Uhr
Es gießt wie aus Kübeln! Die Tommies schicken dennoch ihr Regiment Schwere Infanterie rüber- die Kerls werden entlang der gesamten Linie aufgerieben! Ja, es ist echt was los, am Namsen! Die Luftwaffe hat beim Reinkommen sogar zwei leichte englische PzR entdeckt, die sich auf Schleichwegen bis in unmittelbare Nähe von Trondheim geschmuggelt haben! Unsre SSPzR45 und 57 und die Marine sind schon unterwegs, um dieses Manöver zu vereiteln! Wir sichern die rechte Flanke unserer KG- auch uns liegt ein GJR gegenüber! Ansonsten- nur Schlamm! Die ganze Offensive im Süden steckt in Schlamm fest! Der Schweighofer macht derweil alle mit seinem Hundchen wahnsinnig- aber von den Männern mag sich's keiner mit einem bärbeißigen Zwei-Meter-Hünen verscherzen- außerdem ist unser Maskotten ja wirklich ein netter Anblick in dieser modrigen Misere! Dennoch- wir verlieren Zeit, zumal uns die Wetterfrösche für morgen ebenfalls Regen voraussagen! Wie soll in Schweden etwa unsere bespannte Ari, die noch vor Malmö und Göteborg liegt, die Belagerung von Karlstad unterstützen, die der gute Gerstl uns grade verkündet hat? Als einziger behält Kühnhaupt die Nerven. Er hat unsere Unterstände kontrolliert, jetzt liegt er auf dem Feldbett und qualmt, ansonsten lässt er uns einfach in Ruhe! Gerstl studiert Taktik-Handbücher, Boxberg, so höre ich, rasiert sich zwei Mal am Tag und liest dazwischen den Völkischen Beobachter.
Aber er will niemanden mehr pumpen lassen. Die Wildner und die Kirchseestadt versenken östlich Malmös eine feindliche Z-Flottille.
19.03.1940
08.00 Uhr
Famos! Zumindest StuGR Gift, das den Gegenangriff der Briten blutig abwies- 10 unserer StugGs, gegen 7 Batterien schwedische Artillerie und 30 französische R35! In jeder Division sollte es 2 Regimenter StuGs geben! Unser eigener Gegenstoß wird aber sicher noch teurer, für sie! ArR37 und 64 eröffnen das Feuer. Der Tod heult in 10,5 cm-Granaten dem Gegner entgegen- dann kommen die StuGs! Wie wütende Kaffernbüffel schnauben sie dem Feind in die Parade- und 50 R35 lösen sich zu Schrott auf! Die Sturmgeschütze stürmen weiter und bedrohen ein leichtes FlaR in der Flanke. GrR28 und SSIR38 nehmen entlang des Namsen die letzten 20 R35 in die Zange und knacken die stählernen Wanzen!
Dann kam der Befehl an uns- norwegische GBJ aus einem dichten Wald vertreiben- zum Preis von 200 Mann, übers Regiment verteilt! PioR47 hat ihnen dann den Rest gegeben. Zumindest bei mir hat's 10 Ausfälle gegeben! Schweighofer ist nicht dabei! Und auch nicht sein Hund, Gott sei Dank! Der ist sowas wie ein Maskottchen geworden! Im Fjord von Trondheim begrüßt die Kriegsmarine feindliche Panzer mit Stahl aus allen Rohren. Nachdem die Tanks ohne Sprit liegen geblieben sind, werden sie zur leichten Beute für die SSPzR55 und 57, die bei eigenen Verlusten von 10 Panzern 70 Hotchkiss H35 abschießen. Den Rest von 30 Panzern erledigten soeben die Condor-Emils. Dabei bestätigten sie erneuten Sichtkontakt mit weiteren Feindpanzern. Ob das Franzosen sind? AR37 schließt hinter die Pionigel auf, der Übergang nördlich des Namsen hat sich zu einem unerwarteten Durchbruch Richtung Namsos entwickelt! Sobald die Schlachtschiffe wieder da sind, meint der Kühnhaupt, gehen wir mit Macht auch über die Brücke des Namsen vor- die Grenadiere sollten das abkönnen! Zumal die englischen Vickers ja zuvor schwere Kost geboten kriegen! Außerdem haben wir uns ja mittlerweile an Infanterie lokal die dreifache Übermacht erkämpft. Nördlich Oslo schiebt sich die linke Flanke von KG Greif weiter Richtung Kil vor, während im Süden von Karlstad die Ari sich auf die eingegrabene Infanterie einschießt- ob's da wohl bald einen Angriff geben wird? Und wirklich! IR 52 und 79 greifen an! Ohne besonderen Erfolg!
Luftwaffe greift ein! Unsere Piloten vernichten eine ganze Staffel Blenheim, 30 Paks, 6 U-Boote, ansonsten- ansonsten erholen wir uns erst mal.
14.00 Uhr
Schlamm in ganz Skandinavien! Ich habe schon drei Fälle von Lungenentzündung pro Zug! StuGR Gift hat im letzten Gefecht 70 Kampfwagen verloren und kommt zurück nach Trondheim! Beim Übergang über den Namsen überrascht eine Sturzflut IR48, GR22 und FJR2- unsere Jungs können das Steilufer nicht überwinden! AR37 verliert 2 Batterien. Das gibt eine Katastrophe! Ein bitteres Panzergefecht im Süden von Trondheim kostet uns 40 Panzer, den Feind 90 R35. Feindflieger über uns! Den ganzen Tag schon kreisen über unseren Köpfen die französischen Potez-Zerstörer auf der Suche nach Beute! Das macht uns unter den karg belaubten Bäumen recht nervös! Schweighofer fragt sich, ob so ein Krieg wirklich ein gutes Zuhause für einen kleinen Hund sei. Hauptmann Boxberg, der die Frage mithört, strahlt den Feldwebel an: "Fragen Sie mal den Alten Fritz, der das hätte schon gewusst!" Fragzeichen in den Augen meiner Männer. Noch.
Im Süden betragen unsere Verluste weitere 400 Mann und 20 Panzer. Der Hafen von Trondheim ist laut Kühnhaupt ein einziges Chaos an Nachschubtruppen, Verwundeten-Transporten, Reparatur-Trupps aller Waffengattungen, Flak-Batterien, Feldpoststellen, Stäben, Soldatenheimen- da ein ordentlicher Luftschlag rein, und wir können einpacken! Oder ein großer Angriff der Royal Navy, mit demselben Effekt! Warum kommen die nicht? Die haben Angst vor der Luftwaffe- und unseren dicken Pötten! Bei Karlstad Kämpfe in den Außenbezirken, Feind hat bei Vorstößen aus seinen befestigten Stellungen heraus hohe Verluste. Es muss also auch bei denen Holzköppe geben! Die ollen Schweden verlieren auch das Grabenstück im Süden von Karlstad, zu den 15 Kompanien Infanterie- für nichts! Arme Kerle!
20.03.1940
08.00 Uhr
War eine schlimme Nacht! Es regnet noch immer, wir haben ein einziges Seuchenlager im Quartier!
Selbst der Hund vom Schweighofer niest! Staupe? Boxberg hat gedroht, er knallt die Töle persönlich ab, wenn der Hund die Staupe hat! Schweighofer hat nur genickt. Und erwidert, das Abknallen von räudigen Kötern übernähme er gerne persönlich, Herr Hauptmann, gelt?! Die waren beide WEISS im Gesicht, und wer weiß, was passiert wäre, käme nicht Oberstleutnant Kühnhaupt vorbeigeschneit-Der hat gemeint: der Hund hebt die Moral der Truppe, Herr Hauptmann! Oberarzt Schwabinger vom Regiments-Tross wird ihn impfen, und damit hat es sich's, nicht wahr? Der baldige Oberfeldwebel Schweighofer ist einer der besten Männer in Ihrer Kompanie, und mit seinem Maschinengewehrzug ein Fels in der Brandung! Ich habe ihn außerdem zum EK I eingereicht. Sie werden ihn noch gut brauchen können! Schweighofer trug plötzlich wieder sein breites Grinsen im schlecht rasierten breiten Bauerngesicht- Hauptmann Boxberg hingegen war hingegen eine Vogelspinne mit Gelbsucht.
14.00 Uhr
Uns ist der verdammte Übergang endlich (und ehrlich: irgendwie) gelungen! SSIR38 ist nach Schiffsartillerievorbereitung zwischen zwei feindlichen IR durchgeschlüpft und hat aus der Flanke kommend ein feindliches ArR vernichtet, welches den Flughafen von Namsos deckte- Die Truppen in der Namsen-Schlucht konnten endlich das Steilufer bezwingen und den Flughafen kampflos besetzen- ehe wieder alles im Matsch versank. Der Feind hält Stadt und Hafen von Namsos, starke Reste eines GJR halten östlich der Stadt eine Hügelkette besetzt. StuGR Gift in Trondheim eingelangt.
PzR Condor gelingt in kühnem Manöver, die Bahnlinie und Straße aus Karlstad heraus abzuschneiden, und deckt die Brücken über den Klarälven. Die Stadt ist dadurch von Rest-Schweden abgeschnitten. Ich wette, in Stockholm verheizen grade eine Menge Diplomaten eine Menge undiplomatischer Geheimnisse!
Die erste Schlacht von Karlstad! In Sichtweite der freigekämpften Stadt bleibt auch dieser Angriff im Schlamm stecken. Das lohnt doch die 1.200 Mann Verlust von heute, nicht wahr? GrR63 stürmt Kil und verliert dabei drei Kompanien! IR62 verliert bei der Rückeroberung des Grabenabschnitts Süd weitere 400 Mann und den größten Teil des Nachschubs! SE-PioR1 will die Südstadt von Stockholm stürmen und wird stattdessen von einem IR aus Belgien zusammengeschossen- 500 Mann weg!
Wir können von Glück sagen, daß Schweden ein eher kleines Land ist, und nicht Monate lang in Herbstregen absäuft wie…wie..."Wie Rußland, Herr Oberleutnant?!" Ich musste da schon laut lachen! Russland? Schweighofer, Sie Scherzbold! Die Russen sind unsere Verbündeten, schon vergessen? Die liefern uns Unmengen an Korn und Öl, Baumwolle und Dünger! Und 100.000 Tonnen Chrom! Wir brauchen das Zeug ja für den Krieg, Schweighofer, nicht wahr, für die Rüstung, den Lebensraum, Sie haben ja Ihre Lehrgänge besucht, nicht wahr? Der ernste Blick vom Schweighofer gefällt mir jetzt aber nicht besonders, nicht wahr? Ein Krieg mit Russland wäre Wahnsinn, nicht wahr? "Kruzitürken, woll'mas hoffen, dass net, Herr Oberleutnant! Weil dös Land is ja in Russland fei RIESENGROSS!!!"
21.03.1940
08.00 Uhr
Frühlingsbeginn! Aber nicht nur wir freuen uns übers gute Wetter! Der Hund von Schweighofer ist der erste, der etwas hört. Wir haben eine Hügelkette in der Nähe der Bahntrasse nach Orden gesichert. Das Hündchen fängt mit einem Mal an, zu wimmern und zu kläffen, so gut ein Welpe das halt kann. Wer das Brummen dann als nächstes gehört hat, weiß ich nicht. Aber es gab kurz drauf Fliegeralarm. Dann kommen sie schon aus der Sonne über den Gebirgskamm im Süden von uns- es müssen knapp 100 feindliche Flugzeuge sein- Bomber, Jäger, Jabos- was das Herz begehrt. Ich habe noch nie so viele Flugzeuge auf einen Haufen gesehen! Der arme Hund wimmert. Schweighofer steckt das zitternde Tier behutsam in seinen Rucksack und schultert seine Waffe. Unsere 30 Emils mussten jetzt aber zeigen, was sie können. Auf die Bomber! 16 schießen wir ab, verlieren dabei 3 Emils und 2 Bf110. Die Marine ist stante pede auf die offene See gedampft!
Die zweite Schlacht von Karlstadt kostet 900 Mann auf jeder Seite das Leben. Wir erobern die Erdwerke und den Flughafen. Die Stadt selbst wird belagert, und von einem IR gehalten. Da muss die Ari ran! Was das wieder Zeit kostet! Belgier. Oberst Gerstl hat gesagt, die Kampfkraft der Belgier in Schweden wird gering sein- wir sollten uns auf massive Gefangenenzahlen gefasst machen.
14.00 Uhr
SONDERMELDUNG! STOCKHOLM GEFALLEN!
Nach einem Feuerüberfall der Kriegsmarine früh am Morgen gelang es, die feindliche Ari auszuschalten. Lediglich die Nordstadt und der Hafen werden von belgischer Ari in englischen Diensten gehalten- ein Nahkampf-Jausengegner für uns! IR48 und SSIR37 erobern eine wichtige Straßenkreuzung. PzR Condor besetzt kampflos Falun. Die dritte Schlacht von Karlstad endet mit der Eroberung der Stadt durch GJR20! Luftschlacht von Namsos kostet die Alliierten FAST ALLE MASCHINEN. Nur2 Doppeldecker entkommen.
Ruhetag für die schwer angeschlagene Truppe! Einzig die intakten Einheiten strömen ins nunmehr offene schwedische Hinterland. Wir 23er sollen über die Berge fahren und Edsbyn besetzen, ehe wir uns zu den anderen GJ bei Karlstad begeben sollen. Abschied von KG Dietl! Zum ersten Mal, seit wir in Skandinavien gelandet sind, gehen die Dinge nach Plan! Das scheint auch das OKH endlich zu kapieren- jedenfalls sind insgesamt 6 Einheiten unsrer Armee Nord im Wehrmachtsbericht genannt worden, nämlich SSPzR40, IR26, SSIR38, PioR22, SSPzR57 und die Jagdstaffel Condor! Hitler hat befohlen, nach Abschluss dieses Feldzuges die Ehrenzeichen der gesamten Armee durchzählen und veröffentlichen zu lassen.
Diese erste Woche des Nordland-Feldzugs hat es ordentlich in sich gehabt!
22.03.1940
08.00 Uhr
Das Bockswetter geht so weiter! Und alle stochern im kalten Nebel. Wofür die Knaben der Luftwaffe ihren Sold kriegen, möchte ich wissen! Zum Skat dreschen! Brüllt unser Oberfeldwebel zum Gaudium der ganzen Baracke! Das Bier spritzt bis unter die Decke aus frisch gehobelten Birkenbalken, deren harziger Duft schon von allein besoffen macht! So manchem Gebirgsjäger ist in der Nacht ein Tropfen Harz ins Bier gefallen! Den Därmen hat's stets gutgetan! Oder dem Gebiß, je nach dem! OFW Schweighofers "Wolf" hat ungefähr gleich vielen Gebirgsjägern in den Schoß gepinkelt, vor lauter Freude, aber das hat ihm keiner krumm genommen! Ein EK I in Bier, bitte, hat Schweighofer heute Mittag, als die Ernennung schon durch war, beim Regiments-Furier bestellt. Der, sein alter Spezi, Stabsfeldwebel Stangl, hat ihm ohne mit der Wimper zu zucken gesagt: "Für dich? Zwanzig Tragln!! Und des Blechdings kannst dir an den Hut stecken! Sonst willst am Ende noch ein Ritterkreuz! S' Bier is' eh grad' sauer worden!" Ein Zwinkern später war das Bier weg, und die ganze Kompanie am Saufen! Gott sei Dank war der Boxberg mit dem Gerstl bei einer Stabsbesprechung, im HQ des Regiments, in Namsos. Ganz famos, übrigens, das saure Bier vom Stangl!
Und irgendwer hat doch etwas aus den Fehlern der letzten Zeit gelernt. Schlechtwetter heißt- keine Luftwaffe heißt- keine Gebirgsjäger! Obwohl wir uns wegen des nassen Wetters wirklich fühlen, wie die Gebirgsmarine zu Fuß, haben wir jetzt wenigstens feste Unterstände! Frische Klamotten, heißes Wasser, eine Dusche, Wanzen knacken, Nägel schneiden. Ja, da schaust du, liebes Tagebuch! DAS IST LUXUS! Hätte ich auch nie gedacht, bis zum Staub in Polen...
Alles, was halb hin ist, bleibt liegen, zur Auffrischung, der Rest muss vorwärts- unsere alte KG Dietl soll zunächst nur Hafen und Flugfeld der Erz-Stadt Mo i Rana kassieren. Wir 23er haben soeben kampflos Edsbyn besetzt. Die Bewohner der Stadt sind in ihren Häusern verschwunden, als wir einmarschieren, die Kinder verstecken sich hinter den Zäunen. Ihre Eltern aber, die beobachten uns hinter den Vorhängen ihrer schmucken kleinen Holzhäuschen. Die jeweils 32 Nägel unserer 2000 Bergböcke knallen wie stählerne Zähne im Gleichschritt aufs Pflaster. Tausend Mann machen eine Menge Lärm auf Kopfstein.
WAMWAMWAMWAMWAMWAMWAM!!!
Stille.
Aber als eines der Kinder, ein Bub, den Hund vom Schweighofer entdeckt, läuft es einfach hervor und– streichelt das Tier.
Der Rest der Leutchen von Edsbyn erkannte wohl, daß wir nicht Werwölfe in Uniform waren, die seltsame Laute bellten, ehe sie Kinder fraßen, und legten ihre Mistgabeln wieder hin. Eine Stunde später marschieren wir weiter, wir sollen wohl eine Brücke sichern, an der Bahnstrecke rauf nach Finnland. KG Greif und KG Vogel werden vorübergehend als Kommando Nord zusammen geführt. Was die Hufe hergeben, strebt die ganze Armee nach Norden! Wir sollen die Stellung halten, bis die Armee Hudiksval einnimmt. Danach werden wir wohl wieder auseinander dividiert.
Wir Gebirgsjäger sollen aber zukünftig gemeinsam kämpfen! Momentan kämpfen wir ja eher wie die Fallschirmjäger. Weit hinter den Linien Brücken sichern und so weiter. Das fehlte ja grade noch, lacht einer der Männer. Gebirgsjäger in Lastenseglern! Vor allem, wo doch aktuell drei Regimenter FJ im Raum Karlstad drauf warten, endlich mit LKW ausgestattet zu werden!
Husarenstück bei KG Dietl! Die StuGs von Oberleutnant Gift und SSIR38 schleichen sich im Nebel vorsichtig weiter, sie machen langsam vorwärts– und überrumpeln die norwegischen Verteidiger beim Teefassen! 900 Mann heben auf dem Flugfeld die Hände, eine versprengte Kompanie ist in die Stadt entwischt. Wie gut, daß wir die Marine in der Nähe haben! Die sammeln hübsch die Gefangenen ein, und bringen die Norweger heim nach - na, Norwegen, nach Trondheim. Für diese Burschen hier ist wenigstens der Krieg zu Ende.
Oberstleutnant Kühnhaupt erzählt mir von der Entscheidung der Ersatztruppenämter, auf Grund einer gewissen Knappheit der Güter und den Mangel an Ausbildern, vorerst Artillerie, Panzer und Luftwaffe beim Ersatz zu bevorzugen- also alle, außer uns! Bravo! Und da soll einer meinen Burschen den kleinen Umtrunk vermiesen? Derweil dampfen die Kirchseestadt und die Wildner in Begleitung von 20 Leichten Kreuzer gegen den Feind, unter dem Kommando von Kommodore Soldberg, der U-Flottille 5, dazu 10 Schwere Kreuzer und Z-Flottille 2.
23.03.1940
14.00 Uhr
Kommando retour! Wir sollen jetzt doch die Stadt sichern! PzR Condor hat in weiterem kühnen Einsatz die belagerte Stadt Hudiksvall links umfahren, und im Rücken des Feindes den Schienenstrang bei der Brücke über den Ljusnan unterbrochen- um ohne einen Tropfen Sprit liegen zu blieben! Nach Beschuss durch die Marine und ArR25 stürmen die Kameraden von GJR20 vor- blutige Nasen bei den Schweden, oder vielmehr Belgiern- 700 Mann hops! KG Dietl sammelt sich im Raum Mo i Rana, um dann gegen Narvik weiter zu ziehen. Derweil soll eine neue KG, die alte KG Greif, bestehend aus FJR2, SSPzR45, ArR37 und IR48 im Handstreich Ostersund und die wichtige Brücke über den Indalsälven nehmen. Die Abwehr meint, außer zwei schwächlichen Regimentern französischer Ari aus dem Jahre Schnee wäre dort nichts zu befürchten. Kommando Nord stößt weiter nach– Norden vor. Der Hund vom Schweighofer hat übrigens keine Staupe.
See-Luft-Gefecht nördlich Mo i Rana! Kommt jetzt die ganze Royal Navy? 10 Schwere Kreuzer der RN versenkt- ohne Gegentreffer! Ob die auch grade Tee gefasst haben? Arme Schweine!
24.03.1940
08.00 Uhr
Scheint so, als ob das Kaff Narvik zum heißen Pflaster werde! Oder wird? Schwere Seegefechte und Luftkämpfe im Raum Narvik sprechen dafür. 4 Bf110 ausgefallen. Hudiksvall von IR79 erobert. Das ganze Tal südlich der Stadt verwandelt sich bei der Abreise von Kommando Nord ist einen einzigen braun bespannten Opel Blitz-Parkplatz- und die Metamorphose macht auch vor der Landschaft nicht halt, denn bereits zwei Stunden später verstopfen hunderte LKW die Straßen! Gesprengte Brücken, Steinschläge und Baumfallen machen das Weiterkommen der gesamten Armee unmöglich. Da einige IR zusätzlich mit Motorschaden liegen geblieben sind, und KG Greif die gegnerische Ari bindet, sollen wir 23er als Vorsichtsmaßnahme das Waldgebiet südlich Ostersunds durchkämmen. Die Schwere Gruppe hat zu Kommando Nord aufgeschlossen. Das Stahlmann-Geschwader putzt eine Staffel Potez63 vom Himmel. Sieht aus, als ginge dem Gegner langsam die Puste seiner Männer aus. Selbst bei Oberstleutnant Kühnhaupt macht sich ein gewisser vorsichtiger Pessimismus breit.
14.00 Uhr
Schwerste Schlappe seit Trafalgar- für die Royal Navy! Bomberstaffel 44, Condor-He111 und die Z-Flottille 9 sowie die Kriegsmarine vernichten das Norwegen-Geschwader der RN komplett bis auf ein paar wehrlos geschossene Westentaschen-Flugzeugträger und einen wackligen Zerstörer! Die Nachricht geht um die Welt! Churchill tobt! Der Führer auch! Nur den Flugzeugtyp "Hurrican" werden wir uns merken müssen- der ist selbst für Emils eine echt harte Nuss! Die Schlacht um Ostersund wird zu einem blutigen Häuserkampf kleiner Stoßtrupps gegen eingegrabene Ari. Das 23er muss von vorn in den Wald! Schweighofer ist grade beim Kompaniechef herein getrampelt- "Schon wieder Franzosen-Jäger! Schon wieder im Wald, Herr Oberleutnant!" "Na, hoffentlich auch wieder mit Steilfeuer!", wozu sogar ein Eisenfresser wie Schweighofer nicken muss!
Na bitte! Auch diesmal geklappt! Ari, Panzer, uns- fertig ist die Kunst! Die letzte Kompanie streckt schnell die Waffen. Ich muss sagen, wir werden langsam immer besser im Gefecht- bin gespannt, ob wir bald eine Zusatzkompanie bekommen! Die Kameraden vom GJR20 haben grade ihr Lager auf dem Acker neben uns aufgeschlagen. Ich muss bei dieser GELEGENHEIT meinen alten Freund, den Oberleutnant Windischgrätz, unbedingt mit einer Flasche Cognac besuchen! Bevor sie dem guten, alten Schweighofer in die Hände fällt- und dann "zu Bruch geht"!
25.03.1940
08.00 Uhr
Frühlingsgefühle im Hohen Norden! Zumindest bei uns. Obwohl grade ich mich wegen des Cognacs hundeelend fühle. Aber die Royal Navy ist vernichtet, die feindlichen Luftstreitkräfte nirgendwo mehr zu sehen, unsere letzten Ziele im Visier- so muss es laufen! Bei unserer Belagerung von den öden Kaff Sundsvall wird so richtig aus dem Vollen geschöpft- Artillerie, Luftwaffe, Kriegsmarine- alles da! Nach dem Artillerie- und Luftschlag werden PzR50, 53 und Condor sowie unsere zwei GJR 20 und 23 in breiter Front über den Indalshäven setzen, während FJR2 und SSPzR40 aus Ostersund kommend dem Feind in den Rücken bzw. Flanke fallen werden! Vor uns liegen schwache Kräfte: IR43 (Belgien), FlaR41 (25mm) sowie hinter der Stadt ein Regiment Haubitzen- vermutlich sind beide AR belgisch, sie führen aber das Schwedenbanner! Im zusammengefassten Feuer unserer Ari sieht es für die allerdings nicht gut aus. Sobald auch noch die Flieger da sind, geht es los!
Auch KG Dietl macht gute Fortschritte! Die Schweren Einheiten schießen sich schon auf Narvik ein, unsere Infanterie wartet jedoch außerhalb der feindlichen Ari auf unsere eigenen Geschütze. Da Narvik voller Flak steckt, müssen wir bis deren Vernichtung auf die Luftwaffe verzichten- sogar Oberst Gerstl sagt, hoffentlich macht der Dietl keinen Blödsinn! Er sagt natürlich "Kühnheit", aber wir alle wissen, was gemeint ist. Seltsame Worte aus Gerstls Munde! Was ist denn mit dem los? Wir haben ja kaum noch Verluste, an der Front, wie passt denn das zusammen?
14.00 Uhr
Läppische Gegenstöße der Briten scheitern kläglich- lediglich PioR47 kriegt eins drauf- 500 Verluste! Englische Flak schießt über Narvik 2 Emils ab- die Piloten konnten sich aber per Fallschirm retten. Die dicken Dackel-Lokomotiven jaulen und rauschen grade fett und eingeölt über unsere Köpfe hinweg. Schweighofer setzt seinen Hund wieder in den Rucksack und kontrolliert den Verschluss seines MGs. Er scheint zufrieden. Muss gleich losgehen, bei uns. Zeitgleich beginnt auch KG Dietl ihren Angriff auf Narvik. Damit kämpfen in Skandinavien erstmalig zur selben Zeit die gesamte Wehrmacht, Kriegsmarine und Luftwaffe gemeinsam! Lieber Gott, bitte lass dabei nur die drei Generalquartiermeister umfallen, vor Schreck, aber sonst keinen, daheim!
Ein Teil der KG Dietl löscht genau das IR Briten aus, die vorhin noch 500 Pionigel kassiert hatten, und verliert dabei nur 100 Grenadiere! Stabsfeldwebel Kurzmann von Jägerstaffel 10 bekommt das EK II für sieben abgeschossene Potez! Sonst ist nicht viel geschehen! Panzer des Kommandos Nord haben das Flugfeld von Sundsvall gesichert und vernichten dabei die feindliche Ari komplett. Unterscharführer Meier vom SSPzR45 erhält für seine Tapferkeit das EK II. KG Dietl ist vor Narvik nicht recht weiter gekommen- trotz hervorragender Artillerie-Vorbereitung. Kühnhaupt sagte zu mir, das wird zwar noch was auf die Finger geben, bei Narvik, aber im Grunde seien wir schon durch, mit Skandinavien- ohne Marine, ohne Luftwaffe, ohne nennenswerte Unterstützung mehr von außen- wie sollen die paar Belgier und Briten uns da besiegen? Aufhalten ja, aber mehr nicht. Beruhigend.
26.03.1940
08.00 Uhr
Die Schlacht um Narvik wird für die Luftwaffe zu einem Aderlass. Die Tommie-Flak schießt scharf- und präzise! Wir haben 5 Bf110, je 2 Emils und He111 verloren, aber ihre Flak ist weg. In Schweden fällt Sundsvall dank einer Kriegslist, die den Belgiern zum Verhängnis wird- und uns allen einen freien Tag einbringt, immerhin! Da wir wund sind und gut in der Zeit liegen- noch! "Wolf" wächst munter und froh vor sich hin, statt Wimmern ist jetzt Jaulen angesagt. Wir müssen nur noch ein wenig mehr Druck machen, und der Feind steckt auf! "Ja, ja, Herr Oberleutnant, mi g'freits do herom a nimma!"
14.00 Uhr
Sauwetter aufgezogen! Schwere Verluste vor Narvik, SSIR35 500 Mann, GrR22 200 Mann, PioR47 200 Mann, 20 Panzer beim SSPzR57, aber StuGR Gift erobert den Flughafen. Immerhin. Die Tommies haben noch ein bißchen Pak, Ari, ein einziges Regiment Schwere Infanterie. Und 60 Matildas. Wir Gebirgsjäger werden nach Narvik umgeleitet. Kommando Nord lässt ebenfalls alles zurück, was humpelt, und strömt motorisiert nach Norden. Ob sich da zwei Generale ein kleines Wettrennen gönnen?
28.03.1940
08.00 Uhr
Narvik gefallen! Ebenso Lulea! Gestern war ein guter Tag wie heute an der ganzen HKL- es purzelt halt alles durcheinander- kaum Verluste, wir Gebirgsjäger haben in Narvik die letzte Kompanie Briten-Ari beseitigt es fehlen nur noch Kiruna und ein Ort an der Küste, der wie eine spanische Limonade klingt- Haparanda.
14.00 Uhr
Aber während ich hier noch schreibe, haben sich an der Front die Dinge überschlagen- durch konzertierte Überraschungsmanöver zeitgleich mit Angriffen der Marine und Stukas wurden die letzten feindlichen Regimenter in Skandinavien ausgeschaltet. Der Kommodore der Kirchseestadt, Kapitän von Klaus, hat das EK I erhalten! Kanonier Huber vom ArR60 das EK II!
SONDERMELDUNG! NORWEGEN UND SCHWEDEN KAPITULIEREN!
Wir haben den Feldzug gewonnen!
Und wir sollen auf Anordnung des OKH ALLE SONDERURLAUB ERHALTEN!!!! Ich freue mich auf daheim, Schweighofer aufs Gesicht seiner Frau, wenn sie den Hund sieht und Oberstleutnant Kühnhaupt auf ein Wiedersehen in der Fremde. Wo er hinfährt, erfahren wir nicht.
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Jenni Johnston (Sonntag, 22 Januar 2017 09:27)
These are really fantastic ideas in about blogging. You have touched some pleasant points here. Any way keep up wrinting.
Renee Bensinger (Sonntag, 22 Januar 2017 18:06)
I'm amazed, I must say. Seldom do I encounter a blog that's equally educative and entertaining, and let me tell you, you've hit the nail on the head. The problem is something not enough men and women are speaking intelligently about. I am very happy that I found this during my hunt for something relating to this.