Panzerserie: Cruiser Tank

von Lukas Bonnermann


In dieser Ausgabe werde ich mich der Serie des englischen „Kreuzerpanzer“ widmen, besser wohl unter dem Namen „Cruiser Tank“ bekannt. Der Name Cruiser Tank rührt daher, dass der Panzer, ähnlich wie das Kriegsschiff Kreuzer (engl. Cruiser) schnell und mobil sein sollte.

Erste Modelle 

Die Entwicklung des ersten Cruiser Tank (Cruiser Tank Mk. I (A9)) begann im Jahr 1934 von Sir John Carden bei Vickers-Armstrong entworfen. Die Planung sah vor das dieser und folgende Panzer, ähnlich der Kavallerie zuvor, als schnelle Verbände in die Lücken des Feindes vorstoßen sollten. Durch eine schnelle Planung begannen bereits im Jahr 1936 die ersten Tests mit diesem Panzer und ein Jahr später bestellte das britische Militär 125 dieser Panzer. Dabei gab es noch eine weitere Variante dem A9, denn Mk. I CS (Close Support/ Nahunterstützung). Die beiden Typen unterschieden sich insofern als das der A9 eine 40-mm-Zweipfünder Kanone besaß und zusätzlich zwei MGs, der Mk. I CS besaß hingegen eine 94mm Haubitze zur Nahunterstützung der Infanterie. Diese Haubitze eignete sich jedoch nur bedingt zur Unterstützung der Infanterie, da sie lediglich Rauchgranaten verschießen konnte.

Die Anforderungen konnte der Panzer voll erfüllen, er hatte eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h auf der Straße und 24 km/h im Gelände, für diese Leistung war ein AEC A179 Motor zuständig. Dieser hohen Geschwindigkeit fiel jedoch die Panzerung zum Opfer, diese lag nämlich zwischen 6–14 mm.

Neuartig an diesem Panzer war, dass sich der Turm per Hydraulikanlage drehen ließ und die Rumpfwanne eine bootförmige Form besaß. Bei einer Länge von 5,79m und einer Breite von 2,5m fanden in dem Panzer sechs Personen platz (Kommandant, Schütze, Ladeschütze, Fahrer, 2 MG-Schützen). Dies liegt daran, dass die beiden MGs jeweils einen separaten Turm besaßen und daher eigenständig bedient werden mussten. Dieses erkennt man auf dem folgenden Bild sehr gut:

Die gefertigten Panzer wurden auf die 1. Und 2. Panzerdivision verteilt, dabei verblieben die Modelle der 1. PD bei Dünkirchen und fielen dort den deutschen in die Hände und die 2. PD setze diesen Panzer in Nordafrika noch bis 1941 ein, bis er total veraltet war.

Weitere Modelle

Die folgenden Modelle des Cruiser Panzers unterschieden sich nur sehr geringfügig, weshalb ich diese nur kurz zusammenfassen werde.


Das Modell Cruiser Tank Mk II (A10) verfügte ebenfalls über eine 2-Pfündner-Kanone, hatte jedoch eine fast doppelt so starke Maximalpanzerung. Dadurch bedingt erhöhte sich das Gewicht auf etwa 14t und die Geschwindigkeit verringerte sich auf 26km/h. Produktionsbeginn war das Jahr 1938.

Der Cruiser Tank Mk III (A13) verfügte ebenfalls über eine 2-Pfündner-Kanone, wog ebenso 14t und hatte allerdings lediglich wieder die Panzerung des A9 und war dementsprechend auch wieder deutlich schneller unterwegs.


Das Modell Cruiser Tank Mk IV (A13 Mk II) hatte eine Gewicht von 15t bei gleicher Höchstgeschwindigkeit. Die Panzerung wurde jedoch wieder auf max. 30mm erhöht.


Der Cruiser Tank Mk V „Covenanter“ (A13 Mk III) basiert ebenfalls größtenteils auf dem A13, er verfügt über eine Maximalpanzerung von 40mm und einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h bei einem Gewicht von 19t. Aufgrund schmalerer Ketten wurde ein sehr hoher Bodendruck verursacht was dazu führte, dass dieses Modell hauptsächlich zu Ausbildungszwecken eingesetzt wurde, abgesehen von dem Bau einiger Brückenlegepanzer.


Cruiser Tank Mk VI Crusader

Die Entwicklung dieses Panzers begann im Jahr 1936 als der britischen Oberstleutnants Martel in der UdSSR zu besuch war und von der dortigen BT Reihe beeindruckt war. Der erste Nachbau endete in der Produktion des Mk III. Nachdem zwei vorgeschlagene Konstruktionen aufgrund der Komplexität zurückgewiesen wurden begann man nun mit dem Bau eines Panzers, dessen Teile größtenteils aus denen des Mk III bestand – dem Mk VI. Grundsätzlich war dieser Panzer den deutschen Gegenspielern in Afrika 1941 in Afrika ebenbürtig, doch trotzdem war er bei der Besatzung nicht sonderlich beliebt. Dies lag daran, dass er nicht die Möglichkeit hatte mit seiner Kanone und HE Granaten gegnerische PaK Stellungen zu vernichten, dadurch war er dem PaK Feuer nahezu Schutzlos ausgeliefert. Die Panzerung lag bei 7-40mm und die Bewaffnung noch immer bei dem 2 Pfünder Mk. I 40-mm-Geschütz.


Cruiser Tank Mk VIII A 27M Cromwell

Dieser Panzer stellte die erste große Veränderung in der Geschichte der Cruiser Tank Serie dar, bei diesem Modell hatte man die gewonnene Erfahrung des Vorgängers genutzt um diese auszumerzen und eine deutlich stärkere Bewaffnung eingebaut. Ebenfalls verstärkte man die Panzerung, wodurch gleichzeitig sein Gewicht stieg was man jedoch dadurch wettmachte, dass ein stärkerer Motor eingebaut wurde.

Der Bau des Panzers begann 1941 auf Anforderung des britischen Generalstabs, dabei wurde die Panzerung auf bis zu 76mm angehoben und die Bewaffnung der ersten drei Varianten gegen eine 6-Pfünder-Kanone (57 mm) getauscht. Spätere Versionen erhielten eine 75-mm-Schnellfeuerkanone. Des Weiteren variierten Details wie die Kettenbreite und Anbringung der Luken und Staukästen.

Ab 1943 begann die Serienfertigung des Panzers, der zwar keinen entscheidenden Sprung nach vorne machen konnte jedoch die Grundlage für den Comet lieferte.


Cruiser Tank „Comet“

Der Cromwell bildet den Abschluss der britischen Cruiser Serie und hatte nur noch sehr wenig gemeinsam mit seinen Vorgängern, so lagen im Februar 1944 die Übereinstimmung der Teile zwischen Cromwell und Comet bei nur noch 40%. Besonders auszeichnen tat sich der Comet durch die deutlich stärkere Bewaffnung, diese bestand aus einer 17-Pfünder, genannt OQF 77 mm Mk II. Interessanterweise lag das tatsächliche Kaliber jedoch nur bei 7,62mm. Bei einem Gewicht von nahezu 36t war er immer noch 50 km/h schnell, damit gehört er zu den schnellsten Panzern der Cruiser Reihe. Da die Serienproduktion erst im Jahr 1944 begann trat er nur sehr vereinzelt auf dem Kriegsschauplatz in Europa auf, galt jedoch trotzdem als bester britischer Mehrzweckpanzer.

Von der britischen Armee im Jahr 1958 gegen den moderneren Centurion abgelöst blieb er in anderen Staaten noch bis in die 80er Jahre in Betrieb.

Bild- und Quellenverzeichnis

http://de.wikipedia.org/wiki/Cruiser_Tank_Mk._I_%28A9%29

http://www.panzertaktik.de/a9-cruiser-mk-i/

http://www.panzertaktik.de/crusader/

http://www.panzertaktik.de/a27-cromwell/

http://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzerpanzer

http://de.wikipedia.org/wiki/Crusader_%28Panzer%29

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