Operationen der Heeresgruppe Don

von Vigabrand 

 

Folgende Situation ist Ende 1942 entstanden. Die 6. Armee steht eingekesselt in Stalingrad. Die 4. Panzerarmee (Hoth) steht im Süden am Sal. Die Entsatzoffensive nach Stalingrad ist gescheitert und die Sowjets befinden sich wieder auf dem Vormarsch. Im Norden wurden die Armee-Abteilungen Hollidt (62., 294, 336. und 387. ID und 11. PzD später noch 7.PzD) und Fretter Pico (3. GebD. und 304. ID später 19.PzD) neu gebildet. Diese Einheiten haben Korpsstärke und bestehen aus Resten diverser Einheiten und einigen wenigen neu zugeführten Divisionen.

Südlich der 4. Panzerarmee steht am Kaukasus die Heeresgruppe A mit der 17. Armee und 1. Panzerarmee. Diese beiden Armeen sind ungefähr 800.000 Mann stark und ihre einzige Landverbindung führt über die Stadt Rostow. Das ist das Ziel der sowjetischen Offensive! Gelingt es den Sowjets Rostow zu erobern, sitzt die HG A und die Reste der 4. Panzerarmee fest und es entsteht ein „Super-Stalingrad“.

Thema dieses Artikels soll es sein, die deutsche Strategie der Aushilfe zu zeigen. Befehlshaber der Heeresgruppe Don ist Feldmarschall Erich von Manstein. Die mittlere sowjetische Armee (von der Südwestfront) stürmt gegen die Armee-Abteilung Hollidt. Von Manstein befahl Gen. Hoth eine Division bereitzustellen, umso den sowjetischen Stoß auf die Gruppe Hollidt aufzuhalten. Gelingt dieser Vorstoß und schaffen die Russen die Einnahme von Rostow aus Norden, ist nicht nur die HG A abgeschnitten, sondern auch die 4. Panzerarmee verloren. Also gibt Hoth seine beste Division, die 6. Panzerdivision unter Raus, ab.

Die 11. Panzerdivision (Balck) und die 336. Infanteriedivision (Lucht) standen im Norden der A-Abt. Hollidt im Kampf mit zwei sowjetischen Stoßgruppen. Doch was hier als Panzerdivision bezeichnet wird, sind in Wahrheit 25 Panzer, verstärkt durch Panzergrenadiere, Pioniere und Flak. Diese kleine Kampfgruppe schlägt durch bewegliche Kampfführung die Sowjets und zerstört 65 Panzer ohne einen eigenen Panzer zu verlieren. Dieser Erfolg führt dazu, dass die 11. Panzerdivision ebenfalls gegen das sowjetische 24. Panzerkorps (Badanow) eingesetzt werden kann. Die beiden Panzerdivisionen schafften es in Zusammenarbeit mit der 306. Infanteriedivision das sowjetische 24. Panzerkorps bei Tazinskaja zu schlagen. Am 28.Dezember ist das Korps von Badanow vernichtet. Etwas weiter östlich stößt das 25. sowjetische Panzerkorps vor. Dieses Panzerkorps, von den Erfolgen gegen die 9. italienische Armee geblendet, stößt ohne Aufklärung vor und wird 4 Tage nach der Vernichtung von Badanows Korps ebenfalls von der 6. Panzerdivision gestellt und geschlagen. Der Vorstoß gegen Hollidt ist Anfang Januar 43 erst mal abgewehrt.

Dafür fehlten jetzt Einheiten für Oberleutnant Klappich, der mit dem III. Bataillon vom Infanterieregiment mot. 60 versucht einen Sperrriegel zu errichten. Dieser muss halten! Und Klappich hält! Er steht zwischen den Russen. Damit verhindert er, dass die Stoßgruppe versorgt werden und stoppt damit die Sowjets. Er hält solange, dass von Manstein am 22. Januar einen Gegenschlag organisierte. Die 11. Panzerdivision und die 16. I.D. mot. packen die sowjetischen Offensivkräfte und schlagen sie. Die Gefahr ist gebannt! Die 1. Panzerarmee setzte sich seit dem 31.12.1942 vom Kaukasus ab und nach 30 Tagen erreichten sie Rostow. So kommen sie gerade noch heraus. Die 17. Armee wird von Hitler im Kuban Brückenkopf platziert. Dort soll sie für eine Offensive im Jahre 1943 bereitstehen. Ursprünglich sollte die 1. Panzerarmee dort ebenfalls hin, doch dies konnte die Heeresgruppe Don verhindern! Die Lage sah jetzt wie folgt aus. Die Heeresgruppe Don zog sich dann zum Mius zurück. Dies hat den großen Vorteil, dass die Front stark verkürzt und von Manstein Reserven erhält, die für eine mobile Kriegsführung unabdingbar sind. Von Mansteins Plan ist ein „Schlagen aus der Nachhand“ und kein stumpfsinniges „Halten oder Sterben“. Doch um irgendwas Schlagen zu können, benötigt man motorisierte und gepanzerte Truppen. Diese werden durch die Frontverkürzung gewonnen.

Es wurde „rochiert“. Die Armee-Abteilung Hollidt (jetzt 6. Armee) stand südlich am Mius. Die 1. Panzerarmee nördlich davon. Dann klaffte dort eine Lücke bis zur neuen Armee-Abteilung Kempf (mit Kern SS Panzerkorps bestehen aus „Leibstandarte“ und „Reich“). In Reserve das XXXXVIII. Panzerkorps der 4. Panzerarmee mit 6. und 17. Panzerdivision sowie das XXXX. Panzerkorps mit SS „Wiking“, 11. und 7. Panzerdivision. Mitte Februar 43 wurde die HG Don in HG Süd umbenannt. Hier noch kurz der weitere Verlauf bis zur Schlammperiode im März. Die Front am Mius hielt. Es gab einen größeren Durchbruch, der aber durch Einkesselung des sowjetischen Durchbruchkorps geschlossen werden konnte.

Die Panzergruppe Popow wurde vom XXXX. Panzerkorps gestellt, eingekreist und vernichtet. Ironischerweise wurde die 6. sowjetische Armee in Zusammenarbeit von SS Panzerkorps und XXXXVIII. Panzerkorps eingeschlossen und vernichtet. Frontal gestellt durch die neu eingetroffenen 15. Infanteriedivision konnte diese beiden Panzerkorps dem Gegner in die Flanken fallen und die Sowjets besiegen. Die Sowjets verlieren 615 Panzer, 400 Geschütze, 600 PaK, 23.000 Gefallene und 9.000 Gefangene. An der Anzahl der Gefangenen ist ersichtlich, wie schwach die deutschen Divisionen zu Beginn des Jahres noch 43 waren. Viele Sowjets konnten unter Aufgabe der schweren Waffen entkommen. Nach dem Sieg über die 6. sowj. Armee stoßen die deutschen Panzer weiter bis Charkow und nehmen diese Stadt erneut ein. Ein Abschneiden des Kursker Frontbogens scheitert am Einsetzen der Schlammperiode. Damit endet unsere Geschichte von der Heeresgruppe Don, die aus den Resten der Soldaten Stalingrad entstand und die drohende Katastrophe an der Ostfront mit einem bemerkenswerten Sieg in einer beweglich geführten Verteidigungsschlacht, verhinderte.

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Kommentare: 1
  • #1

    Monte Buhl (Freitag, 03 Februar 2017 12:32)


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